Elmshorn (jhf) Spektakulärer Unfall eines Spezialtransports: Ein 63 Tonnen schweres und knapp 35 Meter langes Turmsegment für den Uetersener Windpark fiel am Freitag, 16. Mai, in Elmshorn vom Sattelschlepper auf die Straße. Nach Angaben der Polizei fuhr das Gespann auf dem Heidmühlenweg Richtung Köhnholz, als es um 1.40 Uhr im Einmündungsbereich zur Ollnsstraße zu dem Unglück kam. Anwohner sollen einen lauten Knall gehört haben.
Anhänger kam von der Fahrbahn ab
Das Gespann besteht aus einer Zugmaschine, auf der das vordere Ende des Segments befestigt ist, und einem Anhänger, der im Abstand von mehreren Metern das hinter Ende des Bauteils trägt. Dazwischen hängt das Turmteil normalerweise in der Luft. Nach bisherigen Erkenntnissen kam der Anhänger in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab, kollidierte mit einem Verkehrszeichen und entwurzelte einen Baum. Der Gehweg wurde durch das hohe Gewicht beschädigt. Das Turmsegment, das einen Umfang von vier Metern hat, lag am Morgen auf dem Heidmühlenweg vor der Einmündung in die Ollnsstraße. Der 40-jährige Fahrer blieb unverletzt, der Sattelschlepper war nicht mehr fahrbereit. Die Polizei konnte den Sachschaden bisher nicht abschätzen. Gegenwärtig versuchen die verantwortlichen Stellen, einen Ersatztransport für die Ladung zu koordinieren", teilte Polizeisprecher Jens Zeidler am Freitag gegen 10.10 Uhr mit. Es werde zudem geklärt, wie die Bergung erfolgen soll.
Heidmühlenweg bis zur Hebbelstraße/Lieth gesperrt
Die Unfallstelle konnte zunächst nicht geräumt werden. Die Einfahrt von Köhnholz in den Heidmühlenweg ist daher gesperrt, die Ausfahrt ist frei. Die Polizei bittet die Verkehrsteilnehmer darum, den Heidmühlenweg im Abschnitt zwischen Ollnsstraße und der Straße Lieth zu meiden. "Ortskundige Fahrer werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren und ausreichend Zeit einzuplanen", so Zeidler. Das betroffene Fahrzeug war in Kolonne mit weiteren zwei Sattelschleppern unterwegs, die hinter ihm fuhren und wegen des Unfalls auf dem Heidmühlenweg warten müssen.
Auswirkung auf den Windpark-Zeitplan noch unklar
Bei dem Bauteil handelt es sich um das oberste Segment eines der 180 Meter hohen Windkrafttürme, mit denen das Unternehmen Green Planet Energy den Windpark repowern will. Dessen Sprecher Alexander Karasek teilte auf Anfrage der Holsteiner Allgemeine mit, dass der Hersteller Nordex mit Hochdruck daran arbeit, den Heidmühlenweg schnellstmöglich zu räumen und das Turmsegment sicher zu bergen. "Unser Ziel ist es, die Fertigstellung der Windenergieanlagen in Uetersen zügig fortzusetzen. Bislang liegen wir genau im Zeitplan. Ob und in welchem Umfang sich der Zeitplan durch den Vorfall verzögert, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.“