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Was wird aus der VHS?

Die Vorsitzende und ihre Stellvertreterin legen ihre Ämter nieder.

Nach vielen Jahren der Vorstandsarbeit in der VHS legen die Vorsitzende Franziska Frahm-Fischer (li.) und ihre Vertreterin Anja Pfeiffer ihre Ämter zum 30. Juni endgültig nieder. Um die Arbeit als Verein fortsetzen zu können, sucht die VHS dringend Nachfolgerinnen oder Nachfolger. Foto: Straehler-Pohl

Bad Bramstedt (usp) – Wie soll es weitergehen mit der Volkshochschule (VHS) Bad Bramstedt? Diese Frage beherrschte die Jahreshauptversammlung des Vereins und führte zu teilweise emotionalen Diskussionen bei den knapp 20 anwesenden Mitgliedern. Grund dafür war der Tagesordnungspunkt „Beschluss der Mitglieder und Abstimmung über die Auflösung des Vereins“, den Franziska Frahm-Fischer (Vorsitzende) und Anja Pfeiffer (zweite Vorsitzende) auf die Tagesordnung gesetzt hatten, nachdem für sie feststand: „Zum 30. Juni 2025 ist Schluss, wir legen unsere Ämter endgültig nieder.“ Das Problem ist, dass sich bisher keine Nachfolger finden ließen, auch nicht aus der Runde der anwesenden Mitglieder. Werner Weiß machte darauf aufmerksam, dass die Auflösung des Vereins laut Satzung ausschließlich in einer gesondert für diesen Punkt einberufenen Sitzung möglich sei. Von daher wurde auch nicht darüber abgestimmt. Losgelöst davon waren sich alle im Schlosssaal einig: Die 1959 gegründete Volkshochschule soll nicht aufgelöst werden und sie soll in jedem Fall in Bad Bramstedt bleiben. Eine Fusion mit einer anderen VHS – ins Gespräch war die VHS Kaltenkirchen gebracht worden – wurde von allen Seiten ausgeschlossen. „Die Volkhochschule Kaltenkirchen ist als GmbH ein Wirtschaftsbetrieb, das läuft ganz anders als bei uns als Verein, bei dem auch schon einmal sehr kleine Kurse durchgeführt werden können“, gab Geschäftsführerin Rhyan Fritzel zu bedenken. Doch viele Alternativen gibt es nicht. Die beste, da waren sich die Anwesenden einig, sei es, wenn doch noch in letzter Minute ein neuer Vorstand gefunden werde. Reimer Fülscher, erster stellvertretender Bürgermeister und äußerst gut in Bad Bramstedt vernetzt, ließ durchblicken, dass er sich weiterhin um eine Nachfolgeregelung bemühe. Und auch Ina Koppelin, Vorsitzende des Kulturausschusses, wollte sich weiter an einer Suche beteiligen.

Aus ihrem Ausschuss heraus war auch der Auftrag an Bürgermeister Felix Carl und die Verwaltung ergangen, nach weiteren Lösungen zu suchen.  

„Die Volkshochschule ist eine Institution in der Stadt“, machte Carl klar, dass er auf jeden Fall auch daran interessiert sei, die VHS am Ort zu erhalten. Er deutete an, dass unter Umständen die Vereinsführung in die Hände der Verwaltung gelegt würde, sprich: eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter müsse diese Aufgabe zusätzlich übernehmen. Er habe diesbezüglich auch schon Gespräche geführt und positive Signale erhalten. Allerdings habe eine Mitarbeiterin in letzter Minute erklärt, dass sie aus familiären Gründen doch nicht in Frage käme. In einem Gespräch mit unserer Zeitung zeigte sich Felix Carl aber optimistisch, sollte es keine andere Regelung durch neue ehrenamtliche Vorsitzende geben, verwaltungsseitig zur Problemlösung beizutragen. Hierzu müsse letztlich aber auch die Kommunalpolitik zustimmen, da damit auch Kosten verbunden sein könnten, erklärt der Bürgermeister. 

Für Interessierte dürfte die Mitarbeit als Vorstandsposten dadurch erleichtert werden, dass mit Rhyan Fritzel inzwischen eine besonders tatkräftige Geschäftsführerin eingestellt worden ist. Darüber hinaus wird zusätzlich zu Fritzel eine Bürokraft ihre Arbeit aufnehmen, die neben der Geschäftsführung auch den Vorstand entlasten wird.  

Lob erhielt Fritzel insbesondere auch, weil sie in kurzer Zeit eine gute Vernetzung in alle mögliche Richtungen erreicht hat. Dadurch sind Kooperationen und neue Kurse möglich geworden, die die VHS attraktiver machen. In ihrem Bericht erklärte Fritzel, das insbesondere Schneiderkurse, Sport- und Sprachkurse sehr gut angenommen würden. Dies gelte auch für DaZ- Kurse, Deutsch als Zweitsprache. Darüber hinaus will die Geschäftsführerin auch Kurse für Arabisch und Türkisch mit Kenntnissen für den Urlaub anbieten. Beliebt seien auch sogenannte Hybridkurse. An ihnen können Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl von zu Hause, als auch im Präsens-Unterricht teilnehmen und auch zwischen den beiden Formen in einem Kurs hin und her wechseln. 

Im Herbstsemester sollen auch wieder Plattdeutsch-Kurse angeboten werden und die Schneiderkurse sowie „Bob Ross Mal-Kurse“ laufen auch wieder an, versprach Fritzel. Zudem sollen im künstlerischen Bereich zusätzliche Angebote gemacht werden wie auch in Pilates und Yoga. Außerdem wird es einen Ferienkurs Robotik geben, der durch die Raffeisenbank und die Rotarier gesponsert wird. 

Rund 100 Kurse mit etwa 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat die VHS im vergangenen Jahr angeboten. Und auch die finanzielle Seite, das machte Kassenwartin Kathrin Harbeck deutlich, zeigt positive Tendenzen mit einem deutlichen Überschuss auf. 

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