Moin Jobfinder

Vorhang auf im Kurhaustheater!

Mit einem bunten Theaterfest ging's in die neue Spielzeit.

Die Tänzerinnen der Musical Dance Company von Astrid Maschmann scheinen auf der Bühne Power ohne Ende zu haben. Fotos: Straehler-Pohl

Simone Voicu-Pohl, die neue Theatermanagerin und ausgebildete Opernsängerin stellte nicht nur im Duett mit Entertainer Jörg Knör auf der Bühne unter Beweis, dass sie singen kann.

Herzergreifend: die zwölfjährige Anastasia aus der Ukraine, die das Antikriegslied „Sag mir wo die Blumen sind“ sang.

Stephan Graf von Bothmer begleitet Stummfilme am Piano mit selbst komponierter Musik.

Bad Bramstedt (usp) – Zweieinhalb Jahre hatte sich der Vorhang im Theater des Kurhauses aufgrund von Corona nicht mehr gehoben. „Doch wir haben die Zeit gut genutzt“, meinte Bürgermeisterin Verena Jeske, als sie jetzt rund 200 Besucher beim Theaterfest, das unter dem Motto „Nostalgie trifft auf Rock‘n‘ Roll“ lief, begrüßte.
Am Nachmittag begeisterte der ukrainische Kinderchor des Gesangstheaters „Ladonki“ das Publikum. Die perfekte Gesangsleistung als Chor und die herausragend gesungenen Soli der Kinder gingen unter die Haut. Das Publikum bedankte sich mit stehendem Applaus bei den jungen Künstlern, die in traditionellen Trachten und mit ihrer Musik einen Eindruck von ukrainischer Kultur hinterließen. Danach ein Auftritt des BT Orchesters, das sein Publikum mit gewohnt professioneller Qualität verwöhnte.  Anschließend brachte der TC Roland, choreografiert von Astrid Maschmann, unter anderem mit Zumba, Standard und Lateinamerikanischem Tanz und mit Ausschnitten aus dem Musical „Eiskönigin“ ordentlich Schwung auf die Bühne. Ähnlich fetzig ging es mit der Musical Dance Company von Astrid Maschmann und ihrem Mix aus verschiedenen Musicals weiter.

Eine im Kurhaustheater noch nie dagewesene Aufführung bot der Komponist und Pianist Stephan Graf von Bothmer. Er komponiert seit 29 Jahren Musik zu Stummfilmen, die er in Archiven entdeckt hat, inzwischen immerhin 1.000 Stück. Für das Publikum am Nachmittag, meist Kinder, spielte er zu dem Stummfilm „Die kleinen Strolche“.
Mit einer faszinierenden Show schloss Jongleur und Zauberer Shorty das Nachmittagsprogramm.

Ab 19.30 Uhr ging es weiter mit einem Gala-Abend, den die neue Theatermanagerin Simone Voicu-Pohl organisiert hatte und auch teilweise moderierte. Als besonders gelungener Coup erwies sich der von ihr für diesen Abend gewonnene Entertainer Jörg Knör. Bekannt ist er insbesondere für seine Parodien auf Promis, seien es Politiker wie Karl Lauterbach oder Helmut Schmidt, Angela Merkel oder aber Sänger und Filmschauspieler wie Tom Jones, Peter Alexander oder seine Paraderolle als Inge Meysel, die auch den Bezug zu seinem Programm herstellt („Der Mann, der Inge Meysel war“), mit dem er am Sonnabend, 8. Oktober, ab 20 Uhr im Kurhaustheater auftritt. Und natürlich durfte auch Udo Lindenberg nicht fehlen. Und einen sehr prominenten ehemaligen Bad Bramstedter ließ Knör wieder auferstehen und brachte ihn auf die Bühne: Karl Lagerfeld. Bürgermeisterin Verena Jeske riet er in dieser Rolle, sie solle ihr Kleid, was ja nicht so richtig doll sei, auf jeden Fall aufzubewahren. „Wenn es dann in Mode kommt, haben Sie es schon“, gab „Karl der Große“ der Bürgermeisterin, die tatsächlich ein schickes und modernes Kleid trug, mit auf den Weg. Jeske nahm es mit Humor. Noch einmal trat Graf von Bothmer auf. Er gab dem Publikum einen Einblick in seine Arbeitsweise. Gebannt verfolgte das Publikum auf der einen Seite die Handlungen in verschiedenen Stummfilmen wie Stan und Olli oder Nosferatu, um dann festzustellen, wie gut die dafür komponierte Musik die Handlungen noch lebhafter machten. Beim Publikum kam auch dieser Programmpunkt gut an. „Ich freue mich, dass ich mal eine etwas längere Reihe von Filmen verschiedener Genres hier zeigen kann, sodass das Publikum auch mal vergleichen kann und ich mir hier ein Publikum erspiele“, meinte von Bothmer, der für weitere Auftritte im Programm eingeplant ist. Simone Voicu-Pohl erwies sich nicht nur als Organisatorin. Vielmehr steuerte die ausgebildete Opernsängerin mit dem 20er-Jahre-Schlager „Benjamin, ich hab‘ nichts anzuziehn“ einen gesanglichen Beitrag zu dem Programm. Außerdem erinnerte sie mit dem Lied von Lale Andersen „Eine kleine Sehnsucht“ an die erst vor wenigen Tagen verstorbene Melanie Kütbach, die im Theaterteam mitgewirkt hatte.
Den Abschluss bildete „Buddy forever“, eine fünfköpfige Band für echte Rock’n’Roll Fans.
Bis 23.30 Uhr wurde dem Publikum ein äußerst abwechslungsreiches Programm geboten, für das sie nicht einmal Eintritt zahlen mussten. Und dennoch war die Resonanz relativ mau. Nachmittags fanden sich mehr oder weniger nur die Angehörigen der jeweils auftretenden Akteure im Publikum. Bei Graf von Bothmer waren es gerade einmal knapp 30 Kinder und eine Handvoll Erwachsene. Und abends war gerade einmal die Hälfte der gut 400 Plätze besetzt.

Mit diesem Fest wollten die Verantwortlichen aus der Verwaltung und der Kommunalpolitik einen Neuanfang starten. Seit dem Jahr 2003 hatte der Theaterverein, dem auch die Stadt angehörte und für den diese mit einem Zuschuss von 80.000 Euro die finanzielle Hauptlast trug, für das Programm gesorgt. Mittlerweile hat die Stadt Bad Bramstedt im vergangenen Jahr den Betrieb des Kurhaustheaters selbst übernommen, insbesondere auch deshalb, weil es immer wieder Kritik daran gab, dass das Theater mit 60 Vorstellungen zu wenig ausgelastet werde. Ansprechpartnerin für das Bühnenprogramm ist Simone Voicu-Pohl, Telefon 04192 506849; kurhaustheater@bad-bramstedt.de.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass bei der Aktivierung des Magazins eine Verbindung zum Anbieter Yumpu aufgebaut wird und Daten übermittelt werden.

Familien-Anzeige Online aufgeben

... hier klicken

Beim aktivieren des Elements werden Daten an Facebook übertragen.

X