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Von Litauen bis Italien

Wenzel Hablik in internationalen Projekten

Axel Feuß, Leiter des Wenzel-Hablik-Museums, mit den aktuellen italienischen Ausgaben. © Wencke Weihausen

Itzehoe (anz) – Wenzel Hablik (1881-1934), Maler, Grafiker, Kunsthandwerker und Entwerfer utopischer Architekturen, dem in Itzehoe das wegen einer Generalsanierung zurzeit geschlossene Wenzel-Hablik-Museum gewidmet ist, ist weiterhin an zahlreichen internationalen Projekten beteiligt.

Hablik in italienischen Luxus-Editionen
Der italienische Verlag Franco Maria Ricci srl in Fontanellato in der Provinz Parma ist seit 1970 auf Luxuseditionen im Bereich der Kunst- und Kulturgeschichte, der Literatur und bibliophilen Ausgaben spezialisiert. Das FMR Magazine, das von 1982 bis 2009 in Mailand von dem Kunstpublizisten Franco Maria Ricci (1937-2020) herausgegeben wurde, bezeichneten der Filmregisseur Federico Fellini als „schwarze Perle“ und Jacqueline Kennedy Onassis als „schönste Zeitschrift der Welt“. Nach dem Tod des Herausgebers erscheint das Kunstmagazin seit 2021 erneut und in bewährter Qualität sowohl in einer italienischen als auch in einer englischsprachen Ausgabe jährlich mit vier Heften.

Die Frühjahrsausgabe 2025 ist mit einem umfangreichen Aufsatz über Wenzel Hablik des berühmten Architekturhistorikers an der Universität Florenz, Ezio Godoli (geb. Bologna, 1945), erschienen. Godoli war bereits 1989/90 als Kurator an einer großen Hablik-Ausstellung in Florenz, Wien und Schleswig beteiligt. In seinem neuen 20-seitigen Aufsatz im FMR-Magazine beschäftigt sich Godoli unter dem Titel „Kristalle, Schlösser, Meere und Sterne“ mit den „Vielschichtigen Visionen von Wenzel Hablik“, so der Untertitel. Dem Autor gelingt eine eindrucksvolle Zusammenfassung über das Lebenswerk des Künstlers. Der Aufsatz enthält 15 teils doppelseitige Reproduktionen von Habliks utopischen Werken, welche größtenteils von der Leitung des Wenzel-Hablik-Museums zur Verfügung gestellt wurden.

Die im selben Verlag erschiene Buch-Edition des Romans von George Sand mit dem Titel „Laura oder die Reise in den Kristall“ („Laura - A Journey Into the Crystal“) aus dem Jahre 1865 trägt auf dem Titel eine Reproduktion von Wenzel Habliks Gemälde „Kristallschloss im Meer“ von 1914, das sich in der Prager Nationalgalerie befindet. Im Inneren des Buches hat der Verlag die Roman-Edition mit 12 teils doppelseitigen Reproduktionen nach Werken von Wenzel Hablik und einer kurzen Einführung in dessen Biografie illustriert. Anlass ist die Tatsache, dass zahlreiche Beschreibungen von George Sand über die Kristallwelt den Bildern von Wenzel Hablik verblüffend ähneln, obwohl der in Wien, Prag und Itzehoe ansässig gewesene Künstler den Roman, der erst in den 1970er-Jahren ins Deutsche übersetzt wurde, nicht gekannt haben kann. Die Neuausgabe des Romans durch den Verlag Franco Maria Ricci erscheint in der französischen Originalsprache, in Italienisch und Englisch. Neben dem Taschenbuch gibt es eine Luxus-Ausgabe in schwarzem Schuber und mit einem schwarzen, goldgeprägten Seiden-Einband. Die Ankündigung zu beiden Ausgaben auf der Webseite des Verlags zeigt ebenfalls großformatige Bilder von Wenzel Hablik.
Dr. Axel Feuß, Leiter des Wenzel-Hablik-Museums, mit den aktuellen italienischen Ausgaben. 

Hablik in internationalen Ausstellungen
Trotz der sanierungsbedingten Schließung des Wenzel-Hablik-Museums betreut die Museumsleitung mit Axel Feuß und Janina Willems große internationale und deutsche Ausstellungen mit Werken von Wenzel Hablik aus dem Museumsbestand.

Seit dem 6. März und noch bis zum 12. Oktober ist der 2 x 3 Meter große „Sternhimmel“ von Wenzel Hablik aus dem Jahr 1913 in Kaunas (Litauen) im Nationalen Kunstmuseum M. K. Čiurlionis in der Ausstellung „From Amber to Stars“ zu sehen. Habliks Gemälde steht dort Werken des litauischen Nationalkünstlers Mikolajus Čiurlionis gegenüber. Leihgaben anderer internationaler Künstler kommen aber auch unter anderem aus der Tate Gallery und dem British Museum in London, dem Musee d’Orsay und dem Centre Pompidou in Paris und dem Nationalmuseum in Krakau. Zur Ausstellung ist ein Katalog von 225 Seiten in englischer Sprache erschienen.

Die Kunsthalle Tübingen zeigt vom 7. Juni bis zum 19. Oktober in der Ausstellung „Schöner Wohnen – Architekturvisionen von 1900 bis heute“ zahlreiche große utopische Gemälde sowie Radierungen von Wenzel Hablik.

In der Kunsthalle Emden ist noch bis zum 2. November und anschließend in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen in der Ausstellung „Dem Himmel so nah. Wolken in der Kunst“ Habliks Gemälde „Sylt. Sonnenuntergang. Dünen“ von 1912 zu sehen, das dem Wenzel-Hablik-Museum gehört, aber sonst als Dauerleihgabe auf dem Museumsberg Flensburg ausgestellt ist.

Im Museum Les Franciscaines in Deauville (Frankreich), einer ehemaligen Franziskaner-Abtei, sind in der Ausstellung „Bleu profond“ (Tiefblau) vom 28. Juni bis 22. September fünf schwarzweiße und farbige Tuschebilder von Hablik mit Aquarien- und Meerestieren zu sehen. Zur Ausstellung ist ein 150-seitiger Katalog in französischer Sprache erschienen, in dem drei Werke von Hablik teils doppelseitig abgebildet sind.

Das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven zeigt vom 4. Juli bis zum 7. Januar 2026 in seiner Ausstellung „Verlockung Weltall – Auswandern auf Mond, Mars, Venus?“ eine Radierung aus Habliks Mappenwerk „Schaffende Kräfte”, auf dem Kristallbauten durch das Universum schweben. Die Ausstellung zeigt Artefakte von der Steinzeit bis zu zeitgenössischen Kunstwerken, die sich mit der Reise durchs Weltall und der Besiedlung fremder Planeten beschäftigen.

Die Städtische Kunstgalerie in Turin (Italien) GAM (Galleria Civica d’Arte Moderna e Contemporanea) wird in ihrer kommenden Ausstellung „Nights. The Representation of the Nocturne from the 18th Century to the Present Day“ vom 28. Oktober bis zum 1. März 2026 Habliks erstes großes Gemälde vom „Sternenhimmel“ aus dem Jahr 1909 präsentieren. Auch dort trifft Habliks Ölbild mit Werken internationaler Künstler aus zahlreichen europäischen Museen zusammen.

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