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Von Bürgern mit Bürgern für Bürger

Wenn ein Funke überspringt – Die Bürgerbank hat System

Das Unternehmen brückner büro systeme beteiligt sich bei der Bürgerbank. Fotos: Szymura (3), Weiland (2)

Karl-Peter Weiland liefert eine weitere Bürgerbank aus.

Mindestens werden zwei Bürger gebraucht, um die Bürgerbanken zusammenzubauen. Meistens möchten aber mehr mithelfen. Fotos: Weiland (2), Szymura (2)

Nicht nur in der Innenstadt ist die Bürgerbank zu finden, sondern auch außerhalb – unter anderem vor dem CrossFit am Kornstieg in der Nähe der Freesenburg.

Im Proppes Gang in der Innenstadt fing alles an. Um die Umgebung aufzuwerten, hat Boi Jacobs vor seiner Axa-Filiale eine Bank aufgestellt, die Karl-Peter auf die Idee der Bürgerbank brachte.

Neumünster (rjs) - Manchmal bedarf es nur eines Funken, um eine Idee zu entzünden. Gerade sechs Wochen alt ist das Projekt „Bürgerbank“. Und in Neumünster wächst die Anzahl von Sitzgelegenheiten, die im gesamten Stadtgebiet vor Geschäften und Institutionen stehen und zum Verweilen sowie Ausruhen einladen.

Mit der „Bürgerbank“ hat das Neumünsteraner Bürgernetzwerk „die NähMaSchine“ ein neues Projekt entwickelt. Vor circa sechs Wochen wurde es von Karl-Peter Weiland ins Leben gerufen. „Ich bin vor einigen Wochen durch die Innenstadt gelaufen und da fiel mir in der Straße „Proppes Gang“ vor der Filiale einer Versicherung eine Bank auf, auf der eine ältere Frau saß. Ich dachte, dass es ihr vielleicht nicht gut geht und fragte, ob alles in Ordnung sei. Da sagte sie, jetzt wo sie diese Bank gefunden hätte, um kurz zu rasten, wäre alles ok“, berichtet Ideengeber Karl-Peter Weiland und erzählt weiter: „Als sie dann aufstand und weiterging, bin ich in die Versicherungsfiliale gegangen und habe mich bei den Mitarbeitern für diesen Bürgerservice bedankt. Nach diesem positiven Gespräch hatte ich den zündenden Funken, aus dem das ganze Projekt entstanden ist“, berichtet Weiland. Schnell bat er die Mitarbeiter auf die Bank, um ein Foto zu machen, das er auf seinen Social-Media-Plattformen postete mit der Frage, wie es den Bürgern gefallen würde, mehr Bänke in der Stadt zu sehen. „Die Resonanz war überwältigend. Wir als NähMaSchine haben 2.000 Euro in die Hand genommen und die ersten Bänke finanziert. Damit können wir natürlich nicht die ganze Stadt ausrüsten, doch über den Social-Media-Beitrag haben sich gleich die ersten Unternehmen gefunden, die dieses Projekt mitfinanzieren wollten“, so Weiland. Das Projekt „Bürgerbank“ besteht aus vier Elementen. „Diese habe ich entwickelt, um ein Wir-Gefühl zu erzeugen und die teilnehmenden Menschen nehmen dabei unterschiedliche Rollen ein", erzählt der Initiator.
Der erste Element ist die Finanzierung. „Bürger und Unternehmen können im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten einen Beitrag spenden, damit wir die Bank-Bausätze besorgen können. So haben mir vor kurzem drei Schülerinnen jeweils 20 Euro gegeben. An einer anderen Stelle hat die Belegschaft einer Arztpraxis zusammengeschmissen, um uns zu unterstützen.“
Das zweite Element sind die Menschen, die die Bänke zusammenschrauben. „Es müssen mindestens zwei sein. Dabei achte ich darauf, dass sich diese vorher nicht kennen, denn daraus entstehen auch wieder ganz spannende Gespräche und Begegnungen.“
Das dritte Element sind Unternehmen und Institutionen, die die Bänke außerhalb ihrer Öffnungszeiten vor den Gebäude deponieren. „Und das vierte Element ist die NähMaSchiene, der die Bänke gehören. Geht eine Bank kaputt oder wird gestohlen, stellen wir eine neue ohne weitere Nachfragen zur Verfügung“, so Weiland.
23 Bänke stehen bereits in Neumünster und es werden täglich mehr. „Fast jeden Tag stellen wir eine weitere Bank auf. Unser Ziel ist es, zwischen 200 und 500 in der gesamten Stadt aufzustellen. So sind auch in Wittorf schon einige zu finden und wir möchten auch in Stadtteilen wie Tungendorf und Wittorf Banke aufstellen".
Vermittelt werden soll auch ein Gefühl der Sicherheit. Viele ältere Bürger, die nicht mehr gut zu Fuß sind, hätten Bedenken rauszugehen, da sie nur wenig Möglichkeiten haben zu rasten. „Sie können keine größeren Distanzen laufen und je mehr Bänke wir haben, desto öfter könnten sie zum Beispiel mit ihren schweren Einkäufen rasten. Das motiviert natürlich, wieder öfter in die Stadt zu gehen“, ist sich Weiland sicher.  
„Wir beobachten oft, dass sich Menschen bei uns auf die Bank setzten. Diese Sitzgelegenheit wird oft genutzt", berichten Theresa Brückner und Janik Lange vom Unternehmen Brückner Büro Systeme.
Auch Boi Jacobs von der Axa kann nur Positives berichten: „Täglich setzten sich hier Bürger hin, um auszuruhen, ihr Eis zu essen oder die Mittagspause zu genießen.“ Dabei war Boi Jacobs derjenige, der bei Karl-Peter den Funken für die Idee entzündet hat. „Hier hat alles angefangen, denn hier habe ich die besagte Bank gesehen, aus der das ganze Projekt entstanden ist“, sagt Weiland. „Wir haben diese rausgestellt, um ein wenig das Straßenimage zu verbessern. Da das Gebäude, in dem wir sitzen und arbeiten denkmalgeschützt ist, dürfen wir keine Werbung aufhängen und so haben wir mit einfachen Mitteln eine gemütliche Ecke geschaffen, die gleichzeitig als Hingucker funktioniert", so Boi Jacobs.

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