Elmshorn (jhf) Das Elmshorner Tierheim nimmt keine Katzen mehr auf. Die Kapazitäten sind fast ausgeschöpft. Das Katzenhaus hat 80 Plätze. Zurzeit leben darin 77 Katzen und 25 Kitten. Zudem steht eine Geburt kurz bevor, berichtete Susanne Kehrhahn-Eyrich, Vorsitzende des Tierschutzvereins Elmshorn und Umgebung, am Mittwoch, 23. Juli. „Die Situation ist zurzeit schwierig", sagt Kehrhahn-Eyrich. Ihr Team hält die wenigen verbliebenen Plätze für Katzen mit Verletzungen und aus Sicherstellungen frei.
Tierheim hilft bei Haltersuche
Wer ein Tier findet, soll sich mit dem Heim abstimmen. Die Mitarbeiter würden helfen, den Halter zu ermitteln und über die sozialen Medien zu finden. Zudem spendieren sie Futter. Bereits seit Längerem können Besitzer ihre Katzen nicht mehr beim Tierheim abgeben. Das Tierheim verweist sie an Katzenpensionen. Kehrhahn bittet um Verständnis und Unterstützung.
Bald noch weniger Platz
Der Platzmangel wird sich bald noch zuspitzen. Die Einrichtung will zwei von drei Katzenstationen von September bis Januar schließen, um die mehr als zehn Jahre alten Katzenzimmer zu modernisieren. Die Elmshorner Tierschützer wollen mit Vertretern anderer Tierheime in Schleswig-Holstein sprechen, um für diesen Zeitraum die Versorgung von Fund- und Sicherstellungskatzen sicherzustellen. Bis September soll dazu ein Vorgehen vereinbart werden.
Zurzeit viele Welpen
Die Zahl der Fundkatzen stieg seit der Corona-Pandemie erheblich an. Damals ließen die Bürger ihre Tiere nicht mehr kastrieren. Dass zurzeit so viele Katzen im Tierheim leben, hängt auch von der Saison ab. Die Mitarbeiter versorgen aktuell viele Fundkatzen mit Welpen und trächtige Tiere. Auffällig sei ein Anstieg gefundener Rassekatzen während der vergangenen zwei Wochen, darunter auch trächtige Tiere. Das Heim nahm sogar zwei Nacktkatzen auf, die mangels Fell in der freien Wildbahn nicht überleben können. "Das macht einen sprachlos", sagt Kehrhahn-Eyrich. Brigitte Maeder, Schatzmeisterin des Tierschutzvereins, stellt fest: „Würden die Katzenbesitzer ihre Freigänger kastrieren, chippen und registrieren, wäre das Leid der Katzen nicht so groß." Die steigende Zahl der gefundenen Rassekatzen sei ein Grund, eine Katzenschutzverordnung einzuführen. Damit müssten Katzen registriert und gechippt werden, wie es bei Hunden bereits Vorschrift ist. Die Chance, die Halter zu finden, würde enorm steigen.
Pro Jahr 800 Tiere
Im Tierheim arbeiten 16 Menschen, die sich acht Vollzeitstellen teilen. Tierpfleger, Teilnehmer des Bundesfreiwilligendienstes, Auszubildende und Minijobber versorgen pro Jahr rund 800 Tiere. Das Tierheim hat Plätze für 30 Hunde, 80 Katzen, 30 Kleintiere und 30 Vögel. Der Einzugsbereich erstreckt sich über rund 50 Gemeinden des Kreises Pinneberg und Teile des Kreises Steinburg, in denen insgesamt rund 400.000 Menschen leben.
Nach dem Umbau 1000 Quadratmeter
Der Verein baut das Tierheim zurzeit für rund 2 Millionen Euro um. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Mai 2026 dauern. Anschließend werden 1.000 Quadratmeter an Nutzflächen zur Verfügung stehen, die den Vorgaben des Tier- und Arbeitsschutzes entsprechen. Der Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung benötigt für den Betrieb des Tierheims Spenden. Das Konto bei der Sparkasse Elmshorn hat die IBAN: DE72 2215 0000 0000 0113 55 und die BIC: NOLADE21ELH.