Elmshorn (jhf) Welcher Bürger zahlt zwei Monate Miete für eine Wohnung, ohne sie zu nutzen? Diesen Luxus können sich nur reiche Menschen leisten – und die Stadt Elmshorn. Sie mietete zum 1. Februar einen Laden an der Ecke Damm, Achter de Kö. Die Verwaltung will darin Bürger über den Stadtumbau informieren. Sie meldete zum Haushalt 2025 für die Miete 24.000 Euro pro Jahr an, monatlich 2000 Euro. Die Ausstattung soll knapp 16.000 Euro kosten. Dazu kommen Reinigung, Bewirtschaftung, Versicherung.

Bis zu 4000 Euro Miete verpufft

Wie dem jüngsten Protokoll des Stadtumbauausschusses zu entnehmen ist, wollte die Stadt das Lokal Anfang oder Mitte März eröffnen. Inzwischen neigt sich der März dem Ende zu. Aber auch am Montag war die Tür geschlossen. Bis zu 4000 Euro Miete flossen bereits ohne Nutzen. Noch stehen an den Schaufenstern weder Öffnungszeiten noch der Name, den die Einrichtung erhalten soll: „Stadtblick“.

Nostalgischer Charme

Gefüllt ist der Raum mit einem Sammelsurium an Tischen, Stühlen, Sesseln, historischen Karten und Bildern. Das Lokal versprüht den nostalgischen Charme eines Schülercafés im Pausenraum. Dass mit dem Stadtumbau in Elmshorn moderne Zeiten anbrechen, ließe sich auch anders illustrieren. Immerhin wurde an der Einrichtung gespart.

Aktionen erst Mitte Mai

Am Tag der Städtebauförderung, 10. Mai, soll das Lokal „final ausgestattet“ und Schauplatz von Aktionen sein. Bis dahin werden bis zu 8000 Euro Miete geflossen sein.