Kreis Pinneberg (jhf) Ein Schwerlasttransport für den Uetersener Windpark zog in der Nacht zu Sonnabend viele Schaulustige an. 3 Sattelschlepper lieferten jeweils ein 74,5 Meter langes Rotorblatt an. Das Unternehmen Green Planet Energy lässt die Anlage für rund 28 Millionen Euro repowern.
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Die Sattelschlepper brachten die Rotorblätter aus Dänmark auf der A23 nach Elmshorn. Die Ankunftszeit an der Autobahnabfahrt verzögerte sich von 0.30 Uhr auf 2.15 Uhr. Eine halbe Stunde später blockierten Polizeifahrzeuge auf der Kreuzung Hamburger Straße, Adenauerdamm den Verkehr.
Abbiegen mit riesigem Wendekreis
Unter den Augen vieler Zuschauer bogen die Laster im Schritttempo mit einem riesigen Wendekreis in den Adenauer Damm ab. Auf dem Weg durch die Stadt musste die Polizei manch einen Autofahrer stoppen. Spannend: Beim Abbiegen vom Heidmühlenweg auf die Straße Köhnholz zogen die Laster die Rotorblätter wegen der engen Platzverhältnisse wenige Zentimeter am Schild der Städtepartnerschaften vorbei.
Linienbus muss ausweichen
Auf der B431 musste um 4.20 Uhr ein Bus der Linie 489 (ohne Fahrgäste) ausweichen und in einer Zufahrt zum Liether Wald halten. In Groß Nordende beobachteten gut 50 Bürger, wie die Schlepper auf ein Feld zurücksetzten, um dann in die Marsch zu fahren. Als sie gegen 6 Uhr am Windpark eintrafen, ging die Sonne auf.
Auftraggeber zufrieden
Benjamin Beckert, Geschäftsführer von Green Planet Projects, zeigte sich mit dem Transport sehr zufrieden: „Gerade die letzte Teilstrecke ab der Autobahn ist immer die schwierigste – deshalb schauen wir beim ersten Transport ganz genau hin. Umso schöner, dass alles wie geplant lief und wir die Rotorblätter pünktlich im Morgengrauen an der dafür vorhergesehenen Stelle im Windpark abstellen konnten.“
Zahlen und Fakten
Für das Repowering des Uetersener Windparks wurde die sechs alten, 99 Meter hohen Windtürme wurden abgebaut. Sie werden durch vier 180 Meter hohe Modelle ersetzt. Die Leistung steigt durch die neue Anlage Nordex N149 von 7,8 auf 22,8 Megawatt. Betriebsstart: Mitte 2025. Das Unternehmen Nordex stellt die Kompenten her und organisiert deren Lieferungen. Die Sattelschlepper sind 23 bis 82 Meter lang, 3,40 bis 4,68 Meter breit und 65 bis 145 Tonnen schwer. Auf der Autobahn fahren sie im Durchschnitt Tempo 65, maximal 80 Kilometer pro Stunde. In der Stadt sind sie so langsam unterwegs, dass sportliche Fußgänger meist Schritt halten können.
Lieferung aus Dänemark und Emden
Die Rotorblätter werden aus Esbjerg und Give in Dänemark geliefert. Der Fahrtweg in Schleswig-Holstein verläuft nach Angaben des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr über die Autobahnen 7 und 23, von der Anschlussstelle Elmshorn über die B431 zum Adenauerdamm, auf dem Heidmühlenweg zur B431, weiter bis Groß Nordende und über den Utweg, Altendeichsweg bis zum Ziel am Kahlkes Weg. Triebstränge und Nabe kommen aus Emden. Die Route verläuft über die A1 und A20 bis Bad Segeberg, dort – vorbehaltlich einer Fahrtwegänderungen aufgrund einer Baustelle bei Bad Segeberg – über die B206 nach Bad Bramstedt, von dort auf der A7 bis zur A23, von der Anschlussstelle Elmshorn weiter auf der B431 in Elmshorn zum Adenauerdamm und auf dem Heidmühlenweg zur B431, weiter bis Groß Nordende und über den Utweg, Altendeichsweg bis zu Kahlkes Weg.
Die Termine
Wie Nordex-Sprecher Felix Losada auf Anfrage der Holsteiner Allgemeine mitteilte, plant das Unternehmen Transporte in insgesamt zwölf Nächten. Davon werden in vier Nächten Rotorblätter und in den weiteren Nächten Bestandteile wie die Gondel, Nabe, Triebstrang und Türme geliefert. Geliefert werden sollen in der Nacht zu Dienstag, 13. Mai, vier Turmteile, in der Nacht zu Mittwoch, 14. Mai, drei Rotorblätter, in der Nacht zu Donnerstag, 15. Mai, vier Turmteile, in der Nacht zu Freitag, 16. Mai, drei Rotorblätter, in der Nacht zu Donnerstag, 22. Mai, drei Rotorblätter und in der Nacht zu Freitag, 23. Mai, vier Turmteile. Die Rotorblätter sollen jeweils gegen 2 Uhr an der A23-Anschlussstelle Elmshorn ankommen, die Turmteile jeweils gegen 3.30 Uhr. Die Stadt Elmshorn betont, dass sich die Transporttermine allerdings verschieben können.
