Moin Jobfinder

Sozialplanung: Kreis Pinneberg ist Vorbild für andere Kommunen

Digitalisierungsminister Dirk Schrödter lobt Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und Wissenschaft

Der Kreis Pinneberg nimmt bei der Sozialplanung eine Vorreiterrolle ein: Heiko Willmann (von links), Fachbereichsleiter Soziales Kreis Pinneberg, Landrätin Elfi Heesch, Digitalminister Dirk Schrödter und Robert Schwerin, Leiter Stabsstelle Sozialplanung Kreis Pinneberg, bei der zweiten Sozialplanungskonferenz im Kreis Pinneberg. (Foto: Kreis Pinneberg)

Kreis Pinneberg (em) Die Sozialplanung im Kreis Pinneberg sorgt für Aufsehen. Aus ganz Deutschland kommen Anfragen aus Politik und Verwaltung, die sich für das System und die digitale Technik dahinter interessieren, teilt die Kreisverwaltung mit.

Der Wert eines großen Datenpools

Bei der zweiten Sozialplanungskonferenz im Kreis Pinneberg mit etwa 100 Teilnehmern sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter: „Gerade in der Verwaltung sind Unmengen von Daten vorhanden. Gut aufbereitet und verknüpft helfen sie beim weitsichtigen politischen Handeln, weil wir unsere Entscheidungen verbessern können. Sie helfen aber auch dabei, Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung zu verbessern und Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu schaffen.“ Das Ziel müsse sein,
die Daten besser nutzbar und für Dritte verfügbar zu machen.

"Nachvollziehbare Entscheidungen schaffen Vertrauen"

Der Kreis Pinneberg sei mit seiner vorausschauenden Sozialplanung dank sinnvoll aufbereiteter
Daten eine Vorbild. „Damit schaffen Sie fundierte und nachvollziehbare Entscheidungen
zum Wohle Ihrer Bürgerinnen und Bürger“, so Schrödter. Das schaffe Vertrauen zur Verwaltung und
mache Politik insgesamt verständlicher.

Daten + Experten = Säulen der Sozialplanung

Das Steuerungsinstrument der Sozialplanung ist der jährlich erscheinende Fokusbericht. Er beschreibt die wesentlichen sozialen Entwicklungen und Herausforderungen im Kreis Pinneberg und gibt Handlungsempfehlungen an die Politik. Dabei nutzt er die Säulen der Sozialplanung im Kreis Pinneberg: Die erste sind Zahlen, Daten und Fakten, die mit Hilfe digitaler Technik und künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Die zweite Säule ist die die Einbeziehung von Fachexpert*innen aus der Region in elf Fokusgruppen, die mehrmals im Jahr zusammentreffen.

Drei zentrale Herausforderungen: Pandemie, Krieg, demografischer Wandel

Der jüngste Fokusbericht erschien kürzlich. Zu dessen wichtigsten Aussagen Berichts gehört, dass die andauernde Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine sowie die gesundheitliche
Versorgung angesichts des demographischen Wandels die drei zentralen sozialen Herausforderungen
im Kreis Pinneberg für die kommenden Jahre sein werden. Ziel der Sozialplanungskonferenz war es, Vorschläge zur Neuausrichtung der vom Kreistag beschlossenen sozialpolitischen Handlungsfelder zu entwickeln sowie Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln.

Kreis Pinneberg wächst

Seit der ersten Konferenz 2016 hat sich die Lage im Kreis Pinneberg verändert. Das verdeutlichen Zahlen und Daten. Etwa 11.000 Personen mehr leben heute hier. Bis 2030 wird ein Bevölkerungswachstum von heute 318.300 Menschen auf 325.000 prognostiziert. Dieses Wachstum gründet vor allem auf dem Zuzug junger Familien aus Hamburg. Die „natürliche“ Bevölkerungsentwicklung ist dagegen seit Jahren negativ. Das heißt: Es gibt mehr Sterbefälle als Geburten. In allen Altersgruppen hat es seit 2016 Zuwächse gegeben: etwa 3.300 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, 4.700 Menschen zwischen 18 und 65 Jahren sowie 3.000 mehr Senioren ab 65 Jahren.

Alter der arbeitenden Bevölkerung wächst

Auch wenn die Zuzüge als Beleg für eine hohe Attraktivität des Kreises gelten können und die Arbeitslosigkeit  seit Jahren im Kreis Pinneberg knapp unter dem Durchschnitt in Land und Bund liegt, bringt der demographische Wandel dennoch Herausforderungen mit sich. So steigt das Alter der noch arbeitenden Bevölkerung: Das Durchschnittsalter beträgt heute 45,1 Jahre, während es 2016 bei 44,7 Jahren und zu Anfang des Jahrtausends bei 41,5 Jahren lag.

Immer mehr Pendler

Ein Problem ist der zunehmende Fachkräftemangel in den nächsten Jahren, bei einem gleichzeitigen Bedarf am Ausbau von Kindertagesstätten, Schulen aber auch den Angeboten im Bereich Pflege. Bezahlbarer Wohnraum ist ein weiteres Thema. Und auch der Ausbau von Mobilitätsinfrastruktur zählt zu den aktuellen Herausforderungen. So gibt es mehr und mehr Ein- und Ausberufspendler: Heute zählen zu den Auspendlern in andere Kreise und Städte 72.500 Menschen (2016: 66.200). Die Zahl der Einpendler ins Kreisgebiet ist zwar niedriger, aber auch gestiegen: von 33.600 in 2016 auf 37.200 heute.

Deutschkenntnisse bei Erstklässlern nehmen ab

Festzustellen ist eine zunehmende Verschlechterung der Sprachfähigkeiten in Deutsch bei den Erstklässlern von 12,9 Prozent in 2016 auf jetzt 18,9 Prozent. Anlass zur Sorge gibt, dass im Zuge der Corona-Pandemie die Zahl der Mitglieder in Sportvereinen von 80.400 Menschen in 2016 auf nunmehr 75.950 Mitglieder Anfang 2022 gesunken ist.

13 Handlungsfelder sind beschlossen

"Alle Elemente der Sozialplanung – die Konferenz, die Fokusberichte sowie die Fokusgruppen – haben
sich gemeinsam als ein geeignetes System erwiesen, um auf soziale Problemlagen hinzuweisen und diesen gemeinsam zu begegnen", betont die Kreisverwaltung. Seit 2017 wurden 38 Handlungsempfehlungen für die politischen Gremien des Kreises entwickelt, von denen bereits 13 beschlossen und zum Teil umgesetzt sind. Weitere 11 Empfehlungen werden noch beraten.

Der Bericht „Sozialplanung. Fokus 2022“ steht im Internet auf der Website des Kreises Pinneberg zur Verfügung. Fokusbericht und aktuelle Daten stehen außerdem in der App Fokus PI für iPads und Android-Tablets bereit.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass bei der Aktivierung des Magazins eine Verbindung zum Anbieter Yumpu aufgebaut wird und Daten übermittelt werden.

Familien-Anzeige Online aufgeben

... hier klicken

Beim aktivieren des Elements werden Daten an Facebook übertragen.

X