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Plastikmüll am Ufer der Stör

Das bringt ihn ins Grübeln

Davon findet Andreas Beckmann viele – was das ist und wo es herkommt, weiß er jedoch nicht. © Görke

Seit zehn Jahren sammelt Andreas Beckmann schon Plastikmüll an der Stör ein. © Görke

Es dauert nur fünf Minuten, einmal den Deich runter zur Stör, und schon kommt Andreas Beckmann mit einem ganzen Eimer voll Plastikmüll zurück. © Görke

„Da sind Flaschen und Dosen, Angelzubehör, Eimer, Styropor, Spielsachen, Räder, Tüten ...“, zählt Andreas Beckmann auf, was er findet. © Görke

Itzehoe (bg) – Schon seit zehn Jahren sammelt Andreas Beckmann Plastikmüll am Ufer der Stör ein. Der Angler und Baumpfleger ist gerne in der Natur und kann die Zeit so mit etwas Nützlichem verbinden. In diesem Jahr hat er sich vorgenommen, die 18 Kilometer bis nach Wittenbergen abzusuchen. Dabei stößt er immer wieder auch auf Unbekanntes, dessen Herkunft ihn ins Grübeln bringt. 

Zum Beginn des Jahres hat Andreas Beckmann sich mal wieder aufgemacht. Stück für Stück hat er das Ufer der Stör nach Plastikmüll abgesucht. „Da sind Flaschen und Dosen, Angelzubehör, Eimer, Styropor, Spielsachen, Räder, Tüten ...“, zählt er auf.

Müll entlang der Stör sammelt er schon seit zehn Jahren. In diesem Jahr hat er sich erstmals vorgenommen, die 18 Kilometer bis nach Wittenbergen, wo die Bramau in die Stör fließt, am Stück zu machen. Elf große Müllsäcke brachte er zum ISR Recycling Wertstoffhof. Bis nach Kellinghusen, was er sich ursprünglich mal überlegt hat, hat er es nicht geschafft. „Das war dann doch zu viel.“

„An manchen Stellen ist so viel, das kann man alleine gar nicht schaffen, alles einzusammeln“, berichtet er von seinem Vorhaben. Manches, wie zum Beispiel Glasflaschen, lässt er dann auch liegen. „Ich habe nicht genug Müllsäcke dabei. Und es wird auch irgendwann so schwer, dass ich es gar nicht mehr tragen kann.“ Und das Mikroplastik muss er auch liegen lassen. „Das ist mittlerweile so klein, dass ich es nicht mehr einfach einsammeln kann“, sagt er und man merkt ihm an, dass er es gerne würde.

Warum er sich jedes Jahr aufmacht, das Störufer zu reinigen? „Ich habe eine Tochter. Und ich möchte, dass auch sie eine Zukunft hat“, gibt er eine für ihn ganz selbstverständliche Antwort. „Rund 80 Prozent des Plastikmülls, das in den Meeren landet, kommt aus den Flüssen. Ich kann hier bei mir, direkt vor Ort, schon damit anfangen, etwas dagegen zu tun.“

Hilfe bei seiner Aktion wünscht er sich nur bedingt. „Ich bin einfach gerne draußen in der Natur und freue mich, wenn ich das mit etwas Nützlichem verbinden kann“, sagt er. Viel wichtiger wäre ihm eine allgemeine Achtsamkeit. „Viele schmeißen ihren Müll einfach weg. Aus den Augen – aus dem Sinn. Was danach damit passiert, interessiert sie gar nicht mehr. Dabei könnte man schon beim Einkauf darauf achten, weniger Plastik zu kaufen und es dann auch richtig entsorgen.“ Denn neben weggeworfenem Müll findet er auch immer wieder Verpackungsmaterial, das vom Wind weggeweht wird und dann irgendwann am und im Fluss landet.

Große Sammelaktionen gibt es immer mal wieder. „Der Verein Zero Waste ist sehr aktiv und im März gibt es meist einen Sammeltag, an dem sich viele Dörfer beiteiligen“, sagt Andreas Beckmann. „Aber müssen wir auf solche Aktionen warten? Wenn jeder, der beim Spaziergang Plastikmüll findet, es einfach einsammelt und zu Hause richtig entsorgt, wäre doch schon so viel erreicht.“

Neben dem klassischen Verpackungsmüll findet Andreas Beckmann auch immer wieder lilafarbene Plastikdinger, die er nicht zuordnen kann. „Ich habe keine Ahnung, was das ist“, sagt er. „Anfangs habe ich sie einfach mit eingesammelt.“ Aber mittlerweile findet er davon so viele in jeder Ecke, dass er sich Gedanken macht, was das ist und wo es herkommt. „Das kann doch kein Zufall sein?“

Sein selbstgestecktes Ziel, das Störufer von der Delftorbrücke bis Wittenbergen zu reinigen, hat er im April beendet. Aber fertig ist er noch lange nicht. „Ich sammel das ganze Jahr über. Als Angler bin ich immer am Wasser und ich sammel immer ein, was ich sehe.“

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