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Großes Interesse an der Bürgerbeteiligung

Das geplante "Auenland Quartier" stand im Mittelpunkt.

Tim Langanke (Foto oben) und Architekt Sven Blumers (Foto unten)von der Deutschen Habitat, Grundstückseigentümerin des neuen „Auenland Quartiers“, erläuterten mögliche Pläne. Fotos: Straehler Pohl

Volker Malessa regte an, dass das neue Wohnquartier aufgrund seiner günstigen Lage zur Umgehungsstraße dorthin eine Anbindung bekommt.

Bad Bramstedt (usp) – Großes Interesse fand die Bürgerbeteiligung zur städtebaulichen Entwicklung der Stadt. Doch Fragen, die auch schon im Vorwege auf Fragebögen abgegeben werden konnten, zum gesamten Stadtbereich gab es weniger. Vielmehr wollten die rund 200 Besucherinnen und Besucher erfahren, wie das neue Wohngebiet, das „Auenland Quartier“, aussehen wird. Auf einem Areal von 20 Hektar, die das Unternehmen „Deutsche Habitat“ von der Stadt an der Segeberger Straße gekauft hat, sollen bis zu 770 Wohneinheiten entstehen.

Die „Deutsche Habitat“ wolle als Projektentwicklungsgesellschaft nicht spekulieren, sondern etwas bauen, dass jedem ermögliche, sich das Wohnen in ihren Projekten leisten zu können, erklärte Tim Langanke von der Deutschen Habitat. „Wir schaffen Lebenswerte Wohnräume“, so Langanke, der in diesem Zusammenhang die Stichworte Biodiversität und Wasser nannte.
Dazu gehört, dass ein kleines, vorhandenes Waldstück erhalten bleibt und in Gräben, die sich durch das Quartier ziehen, das Wasser des hohen Grundwasserspiegels aufgefangen wird. Die Baustoffe sollen nachhaltig sein. Außerdem soll auf einem Bildungscampus eine Schule und ein Kindergarten entstehen. Doch all diese Punkte müssen noch in einem Durchführungsvertrag geregelt werden. Diesen hätte Volker Wrage von der CDU gerne vor dem Verkauf des Grundstücks an die Entwicklungsgesellschaft unterschrieben gesehen. Doch aus rechtlichen Gründen wäre dies nicht möglich gewesen.
Diplom-Ingenieur Architekt Sven Blumers, Geschäftsführender Gesellschafter von Blumers Architekten, sprach davon, am Rande des neuen Quartiers zwar auch Ein- bis Zweifamilienhäuser für den Verkauf bauen zu wollen. Im Wesentlichen aber würde dort „gereihtes Wohnen“, entstehen, wie Blumers den Bau von Reihenhäusern nannte. Diese sollten Rücken an Rücken so entstehen, dass sie wenig Fläche verbrauchen. Aber auch Geschosswohnungen seien vorgesehen, so Blumers. Seiner Vorstellung nach könnten so junge Familien in Reihenhäusern wohnen und deren Eltern ganz in der Nähe in Wohnungen. Blumers hofft, dass sich der Wohnungsbaumarkt absehbar wieder entspannt, antwortete er auf die Frage aus dem Publikum, wie sich junge Familien dort bezahlbaren Wohnraum leisten können.

Aus dem Publikum, das die Art der Bürgerbeteiligung als „endlich mal etwas anderes“ positiv bewertete, kamen überwiegend sachliche Fragen und Anregungen. So wollte ein Zuhörer wissen, ob man etwas für Kinder und Jugendliche machen könne. Hier sei etwas möglich auf einer 7.000 Quadratmeter freien Fläche im Bereich der ehemaligen B 206 so die Antwort, ohne konkrete Pläne zu äußern. Ob aufgrund des Mehr von bis zu 2.000 Einwohnern ein neues Klärwerk notwendig werde, lautete eine andere Frage. „Das Klärwerk ist für bis zu 70.000 Einwohner ausgelegt und verträgt das neue Quartier durchaus“, antwortete Bürgermeisterin Verena Jeske. Mögliche Mehrkosten würden über einen Durchführungsvertrag geregelt, erklärte die Bürgermeisterin auf eine andere Frage. Pro Neubürger würde die Stadt rund 10.000 Euro Mehreinnahmen verzeichnen, ergänzte sie aufgrund von Bedenken, dass der Stadt viel zusätzliche Kosten entstünden. Volker Malessa regte an, dass das neue Quartier eine Anbindung an die Umgehungsstraße bekäme, um so die Innenstadt weiter zu entlasten. Die Anbindung müsse noch geklärt werden, so Verena Jeske. Architekt Blumers sprach von Überlegungen, die Anbindung über zwei Brücken über die Schmalfelder Au an die Oskar-Alexander-Straße zu bauen. Rainer Schwark wollte wissen, ob es einen neuen F-Plan gäbe und ob der B-Plan ausreichend sei und es keine Probleme mit einer möglichen Zersiedelung gäbe. „Bad Bramstedt ist ein sogenannter Entlastungsort, beispielsweise für Hamburg. Wir dürfen quasi uneingeschränkt wachsen“, erklärte die Bürgermeisterin. Sie verwies darauf, dass das Projekt in Kiel durchaus wohlwollend gesehen werde.

Volker Wrage (CDU) stellte die Frage, wie Bad Bramstedt wachsen solle, ob über kleine Gebiete oder großflächig mit 700 Wohneinheiten? Gilbert Sieckmann-Joucken (Grüne) sprach sich für ein nachhaltiges Wohnquartier aus einem Guss aus. Für Karin Steffen (SPD) steht fest, dass, wenn ein Gewerbegebiet geschaffen würde, dort auch in der Nähe ein Wohngebiet entstehen müsse. Verena Jeske betonte noch einmal, dass ein Gewerbegebiet der Stadt auch eine Chance der Entwicklung gäbe. „Eine Kommune, die nicht wächst und sich verjüngt, stirbt“, ist die Meinung der Bürgermeisterin. Es müssten dann aber auch ausreichend Wohneinheiten für künftige Beschäftigte angeboten werden können. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf einen der großen Nutzer des Gebietes, der schon fest zugesagt hat, sich dort niederzulassen, den Hersteller von Endoprothesen Link, der mit einem großen Aufgebot an Mitarbeitern starten wird.
Notwendig geworden war die Bürgerbeteiligung, um für die Stadtentwicklung Mittel aus dem Städtebauförderprogramm in Anspruch nehmen zu können.

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