Elmshorn (jhf) Es sah erst wie eine Wurzel aus. Nichtsahnend holten Bauarbeiter am Mittwoch aus einer Tiefe von gut 1,20 Metern einen ungewöhnlichen Gegenstand und legten ihn neben den Schacht, den sie zwischen dem Platz der Kinderrechte und dem Kirchlichen Zentrum aushoben.
Doch als Maschinist Sönke Dammers aus dem Bagger stieg, stutzte er. „Ich erkannte, dass es ein Schädel ist.“ Der Unterkiefer fehlte, aber der Rest war gut erhalten. Nach und nach trat ein komplettes Skelett zutage. Der Vorarbeiter der Firma HMH Straßen- und Tiefbau ordnete sofort einen Baustopp an. „Das ist meldepflichtig.“ Dammers informierte die Stadt, in deren Auftrag die Firma die sogenannte Suchschachtung aushob. Dabei erkunden die Arbeiter, welche Kabel und Leitungen unter dem Pflaster verlaufen, um das Setzen versenkbarer Poller vorzubereiten.
Auf einen alten Friedhof gestoßen
Nun schickte eine Behörde nach der anderen ihre Vertreter: die Polizei, die Kripo, die Rechtsmedizin. Eine Forensikerin nahm Kontakt zum Amt für Archäologie auf. Propst Thielko Stadtland und Pastor Dirk Fanslau begutachteten den Fund. Doch die Kripo fand keine Hinweise auf Straftaten. Die Forensikerin bestätigte, dass der Tote schon länger dort lag. Anhand der Schädelform stellte sie fest, dass es sich um einen Mann handelte.
Kirchenkreis-Sprecherin Natalie Lux geht davon aus, dass die Arbeiter auf einen ehemaligen Friedhof der wenige Meter entfernten Nikolaikirche gestoßen sind. Das Skelett wurde zwischengelagert. Propst Stadtland entschied, dass dieses später an derselben Stelle wieder bestattet werden soll, dann aber tiefer.