Itzehoe (bg) – „Wir haben den Verein vor fast vierzig Jahren mit dem Ziel gegründet, dass in Itzehoe ein neues Theater entsteht“, sagte Joachim Leve, zweiter Vorsitzender des Vereins „Freunde des theater itzehoe“. „Das Theater steht nun seit über dreißig Jahren und seitdem födern wir es – und ganz besonders die Jugend!“
Schon seit einigen Jahren wird deshalb der Schulpreis ausgeschrieben. Die drei Schulen, die das Theater in der vergangenen Saison am häufigsten besucht haben, können einen Klassensatz für ein Theaterstück ihrer Wahl gewinnen. In der Kategorie „Grundschule“ ging der Preis an die Grundschule Hohenlockstedt, in der Kategorie „Gemeinschaftsschule“ an die Gemeinschaftsschule am Lehmwohld (GemSaL) und in der Kategorie „Gymnasium“ an die Kaiser-Karl-Schule (KKS).
Gerade bei den Jüngeren könnten viele Themen wie Freundschaft, die erste Liebe oder Mobbing auf der Bühne spielerisch dargestellt werden, bevor sie im Unterricht besprochen würden, so Joachim Leve. Mit Blick auf die höheren Jahrgänge betonte er, dass es einen großen Unterschied mache, ob man ein Theaterstück nur liest oder es auch auf der Bühne sieht. In dem Zusammenhang lobte er auch den Einsatz von Theaterpädagogin Britta Schramm: „Wir haben eines der besten Kinder- und Jugendtheater!“
„Ich kann mich gut an das Stück ‚Ich Jonathan‘ erinnern. Darin ging es um Mobbing“, sagte Shalon Kotei, die die achte Klasse der GemSaL besucht. Stellvertretend für ihre Schule nahm sie den Preis entgegen.
Von der Grundschule Hohenlockstedt waren Jonne Arnemann und Carlotta Baum aus der 2a zur Preisverleihung ins theater itzehoe angereist. „Wir haben ‚Mama Muh räumt auf‘ gesehen“, erzählen sie und Lehrerin Yvonne Zengerling-Bause ergänzt: „Für uns ist es aufgrund der Entfernung natürlich immer etwas aufwändiger, ins Theater zu gehen. Aber es gibt den Kindern noch einmal einen ganz neuen Blickwinkel auf Themen. Und für einige ist es mit uns das erste Mal. Sie lernen dabei auch die Grundlagen eines Theaterbesuchs, wo man beispielsweise die Jacken abgibt oder wann man klatscht.“ Als nächstes sei der Besuch des Stücks „Käpten Knitterbart“ mit den ersten und zweiten Klassen geplant.
„Bei uns besucht jeder Jahrgang einmal im Jahr das Theater“, sagte Doreen Ziegler, Leiterin der Orientierungsstufe in der KKS. Das beginne in der 5. Klasse, wenn das Theater Teil der Stadtrallye sei und die Schüler im Rahmen der Methodenwoche einen Blick hinter die Kulissen der Theaterarbeit werfen dürften.
„Mir macht die Zusammenarbeit mit den Schulen sehr viel Spaß“, sagte Britta Schramm. „Ich komme vor dem Theaterbesuch immer in die Schulen und wir besprechen das Stück. Als Gastspielhaus arbeiten wir viel mit Ensembles aus ganz Deutschland zusammen und sie betonen immer wieder, wie vorbildlich das Schüler-Publikum bei uns sei. Da haben wir schon einen sehr guten Ruf und sie kommen immer wieder gerne zu uns.“