Elmshorn (jhf) Mindestens 377 Geflüchtete aus der Ukraine leben zurzeit in Elmshorn (Stand 31. März 2022). So vielen Menschen aus dem Kriegsgebiet zahlt die Kommune Geldleistungen, berichtete Stadtrat Dirk Moritz auf Anfrage. "Wir haben jetzt schon mehr aufgenommen als 2016", sagte er mit Blick auf den damaligen großen Flüchtlingsstrom.
Die meisten Ukrainer leben bei Freunden
Knapp 50 der 377 Personen hat die Verwaltung in städtischen Wohnungen untergebracht, die über das Stadtgebiet verteilt liegen. Die übrigen 330 Schutzsuchenden leben bei Freunden oder Verwandten. Die Rathausmitarbeiter stehen in Kontakt mit den Gastgebern. "Wir versuchen, dass die Geflüchteten so lange wie möglich bei Freunden oder Verwandten bleiben können", sagte Moritz.
Platz für insgesamt 70 Mütter und Kinder im Ex-Postzentrum
Die Kapazitäten für eine dezentrale Unterbringung neigen sich aber dem Ende zu. Die Stadt hat daher inzwischen eine Sammelunterkunft mit 28 Zimmern im ehemaligen Postzentrum an der Kurt-Wagener-Straße bezugsfertig gemacht. Dort können bis zu 70 Personen leben. Die Kommune will Mütter und Kinder aus der Ukraine einquartieren. Die Stadt betreibt diese Unterkunft bereits seit vier Jahren. Bisher lebten darin geflüchtete Männer aus anderen Regionen der Welt, denen die Stadt nun WG-Plätze gegeben hat.
Stadtrat ruft Bürger auf, Geflüchtete aufzunehmen
Wie Moritz berichtet, rechnet der Bund mit einer Million Geflüchteten aus der Ukraine. Das würde bedeuten, dass Elmshorn 568 Menschen aufnehmen muss. Stadtrat Moritz ruft daher Bürger zur Mithilfe auf. Wer Geflüchtete bei sich aufnehmen will oder anderweitig privaten Wohnraum zur Verfügung stellen kann, wird gebeten, sich über die Mail wohnhilfen@elmshorn.de direkt mit der Stadt Elmshorn in Verbindung zu setzen. Auch andere Kommunen suchen privaten Wohnraum.