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Ein Zuhause für die Störche

Nisthilfen in luftiger Höhe

Rund 500 Weißstorch-Paare haben im letzten Jahr in Schleswig-Holstein gebrütet. © Ferch

Björn Fölster (l.) und Tjorven Jürgs erstellen in Lohbarbek ein Storchennest. Mit Erlenzweigen im unteren Bereich und Birkenzweigen erstellen sie den Reisigring. © Ferch

Das Innere des Nestes wird mit Hackschnitzel verfüllt und mit etwas Heu zu einer leichten Mulde geformt. © Ferch

Kreis Steinburg (sf) – Der Weißstorch kehrt verstärkt nach Schleswig-Holstein zurück. Im Jahr 2024 wurden dort mehr als 500 Brutpaare gezählt, die rund 900 Jungtiere aufzogen. Diese Entwicklung zeigt eine deutliche Erholung des Bestandes, nachdem es in den 1980er-Jahren zu einem dramatischen Rückgang gekommen war.

Laut NABU-Gebietsbetreuer Björn Fölster gibt es heute auch wieder zahlreiche Brutpaare im Kreis Steinburg und die Störche kommen zunehmend früher aus ihren Winterquartieren zurück, da immer mehr Tiere die Westroute nehmen. Sie fliegen nur bis Südfrankreich oder Spanien und überwintern dort. Ab Mitte März brüten die Tiere im Schnitt 32 Tage lang. Die Aufzucht der Jungen dauert dann noch einmal acht bis neun Wochen.

Ursprünglich brüteten Weißstörche auf hohen Bäumen. Heute sind sie vor allem auf geeignete Nistplattformen angewiesen, die auf Masten, Dächern oder Kaminen errichtet werden. Wer Störchen eine neue Heimat bieten möchte, kann auf seinem Grundstück ein Storchennest aufbauen. Eine Mindesthöhe von acht Metern ist ideal, damit die Tiere ungehindert starten und landen können.

„Früher wurden als Nisthilfen hölzerne Wagenräder verwendet, heute setzt man auf stabile Nestplattformen aus Holz oder Stahl mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Metern“, erklärt Björn Fölster. „Wichtig ist eine offene Konstruktion, die den Wasserabfluss gewährleistet. Beim Aufbringen der Nester auf die Nestplattformen ist die Feuerwehr häufig behilflich. Soll ein Nest auf Gemeindegrund errichtet werden, unterstützen die Gemeinden solche Aktionen nach vorheriger Absprache.“

Um ein Nest für Störche attraktiv zu machen, werden Weidenkörbe auf der Plattform befestigt. Zusätzlich wird die Umgebung des Nestes mit Kalkbrühe eingefärbt, um den Eindruck eines lang genutzten Horstes zu erwecken. Je natürlicher das Nest wirkt, desto eher wird es von den Störchen angenommen.

Damit das Nest stabil ist und Regen gut abfließt, sollte es in mehreren Schichten gefüllt werden. In die erste Lage kommt Holzwolle oder zweijähriges Heu als Grundlage. Falls Holzwolle nicht vorhanden ist, kann altes, samenfreies Heu oder grober Holzschredder verwendet werden. Für die zweite Lage wird Holzschredder bis etwa fünf Zentimeter unter die Oberkante der Nisthilfe eingefüllt, gleichmäßig verteilt und leicht verfestigt. In die dritte Lage sollte eine weitere Schicht altes Heu eingefüllt werden. Zusätzlich sollten kleine Birkenzweige auf dem Heu verteilt werden, um den natürlichen Nestbau anzuregen. Wichtig: Pferdedung oder Grassoden dürfen nicht verwendet werden, da sie zu Staunässe führen können und somit die Stabilität des Nestes gefährden.

Interessanterweise nutzen auch kleinere Vögel wie Spatzen oder Meisen den Horst als Nistplatz. Diese Untermieter stabilisieren das Storchennest zusätzlich und profitieren von der geschützten Lage.

Weißstörche brüten auch in Kolonien wie in Hitzhusen und Bergedorf, wo sich bis zu 30 Paare angesiedelt haben. Der gemeinschaftliche Nestbau und die Ansammlung mehrerer Horste fördert das Brutverhalten und die Überlebensrate der Jungstörche.

Wer selbst ein Storchennest errichten möchte, findet weitere Informationen auf der Website des NABU Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.nabu.de).

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