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Das Geheimnis ist gelüftet

Das war in der Kirchturmkugel

Der Bauausschussvorsitzende Stefan Dörksen (re.) und der Schmied Peter Eingrüber (li.) präsentieren die Turmzier, die von der Spitze heruntergeholt wurde. Jetzt ist auch das Geheimnis gelüftet, was sich in der Kirchturm-Kugel befand... © Hartmut Otto

Der Bauausschussvorsitzende Stefan Dörksen (li.) und Peter Eingrüber von der Firma Eisenzeit (re.) warfen einen ersten Blick auf die Dokumente, die sich in den „Zeit-Kapseln“ der Kugel befanden. © Hartmut Otto

Einblick in die Zeitgeschichte: Alte Dokumente und Münzen kamen zum Vorschein. An einem Dokument (links unten) hat im wahrsten Sinne des Wortes „die Zeit genagt“. © Hartmut Otto

Ein beeindruckendes Gerüst „verhüllt“ den Kirchturm der Maria-Magdalenen-Kirche. © Hartmut Otto

Bad Bramstedt (hot) – Der Turm der Maria-Magdalenen-Kirche bekommt eine neue Dacheindeckung, und auch die Turmzier – bestehend aus dem Hahn und der Kugel – wird „aufgefrischt“.

Das war schon ein spannender Moment, als der Schmied Peter Eingrüber, Inhaber der Firma Eisenzeit aus Groß Disnack, die vier kupfernen „Zeitkapseln“, die sich in der Kirchturm-Kugel in luftiger Höhe der Maria-Magdalenen-Kirche befanden, aufflexte.

Jetzt ist das Geheimnis gelüftet!

Die beiden ältesten Kapseln sind wohl aus dem Jahr 1952. Neben den „Bramstedter Nachrichten“ aus eben diesem Jahr kamen auch handschriftliche Aufzeichnungen von Pastor Carl-Heinrich Pfeifer, eine ältere Urkunde aus dem 19. Jahrhundert sowie eine Sammlung von dänischen Schillingen zum Vorschein – und eine völlig verwitterte Urkunde.

Eine andere „Zeit-Kapsel“ war im Jahre 1967 in die Kugel „versenkt“ worden, ebenso mit Aufzeichnungen von Carl-Heinrich Pfeifer.

Die vierte Kugel aus dem Jahr 1990 enthielt neben der Zeitung einen Gemeindebrief über die damalige Restaurierung der Kirche sowie Kirchenfotos von Foto Hoffmann. Die Zeitdokumente werden jetzt erst einmal archiviert und kommen dann später wieder in die Kugel zurück.

Selbst Stefan Dörksen, der das Gotteshaus als langjähriger Bauausschussvorsitzender der Ev.-Luth. Kirchengemeinde bis in den letzten Winkel kennt, wusste bis dato nicht, was sich in der Kugel befindet. Denn selbst er hatte bisher noch nicht die Gelegenheit, die oberste Spitze der Kirche zu erklimmen.

Doch diese Gelgenheit bot sich jetzt. Denn die Kirche ist „gerüstet“, die Dachfläche soll eine Aufdoppelung der Holzschalung bekommen, ein Unterdach aus Dachpappe und eine Neueindeckung mit spanischem Naturschiefer. Zudem werden die Dachgauben der beiden Uhrenglocken überarbeitet sowie die kleine Gaube auf der Südseite, ursprünglich einmal Schallöffnung für die Stundenglocke, zur Einflugöffnung für eine dahinter zu installierende Fledermaushöhle umgenutzt.

Hinter dem beeindruckenden Gerüst hat sich schon eine Mege getan“, freut sich Dörksen über den Baufortschritt. „Die Schiefereindeckung des Turmhelmes wies diverse Fehlstellen auf. Bei Stürmen lösten sich immer wieder Schieferplatten und stellten eine zunehmende Unfallgefahr dar. Zudem kam es immer wieder zu Undichtigkeiten, deren Ursprünge in der schon vielfach reparierten Dachfläche kaum auszumachen waren“, erklärt Dörksen die notwendigen Arbeiten.

Bei vergangenen Reparaturen hätte sich außerdem herausgestellt, dass das Unterdach aus Pappe großflächig defekt war und die Verwendung von inzwischen ausgehärtetem Dichtstoff zu eindringender Feuchtigkeit geführt hatten.

Auch die sogenannte Turmzier, die  aus dem Hahn und der Kugel besteht, wird „aufgefrischt“.  „Die Turmzier ist durch das Gerüst erstmals aus der Nähe ordentlich zu inspizieren. 1990 hingegen musste man sich auf das Urteil und die Arbeit eines Kletterers verlassen“, so Dörksen.

Der Zustand des Hahns sei „recht ordentlich und die Substanz sehr gut“. Der ursprüngliche Belag von Blattgold sei jedoch weitestgehend verschwunden.

Die Kugel habe ebenfalls ihre Goldauflage verloren. Zudem weise sie einige Schäden und Mängel aus früheren Reparaturen auf und müsse grundsaniert werden. „Dieser Umstand bot uns jedoch die seltene Gelegenheit, in das Innere der Kugel zu schauen, behutsam den Inhalt der Kugel zu sichten und durch einige aktuelle Zeugnisse zu ergänzen“, sagt Stefan Dörksen.

Durch die Expertise und hervorragende handwerkliche Arbeit der Firma Eisenzeit, Peter Eingrüber, würden Hahn und Kugel bald wieder in über 40 Meter Höhe den Turm der Maria-Magdalenen-Kirche  schmücken, blickt der Bauausschussvorsitzende Stefan Dörksen voraus.

Die Überarbeitung der gesamten Turmzier stelle aber eine erhebliche Erweiterung der ursprünglich geplanten Sanierungsarbeiten dar. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 9 000 Euro. Deshalb die Frage von Stefan Dörksen: „Möchten Sie sich möglicherweise beteiligen und einen Teil der Kosten übernehmen?“ Es besteht die einmalige Gelegenheit, in ein besonderes Gold zu investieren und dieses täglich über der Stadt glänzen zu sehen."

Wer sich angesprochen fühlt, kann sich direkt mit ihm in Verbindung setzen unter Telefon 0176 43940522 oder E-Mail s.doerksen@t-online.de.  

Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme betragen derzeit einschließlich einiger Extraarbeiten und der ursprünglich nicht in diesem Umfang eingeplanten Sanierung von Hahn und Kugel rund 281 000 Euro. Bei den Arbeiten wurde dann auch noch festgestellt, dass der hölzerne „Kaiserstiel“ am rund 150 Kilo schweren Mast völlig marode ist und erneuert werden muss.

„Ein ungeahntes Problem“, sagt Dörksen. Und das bedeutet weitere Kosten. Aus der Baudenkmalrücklage des Kirchenkreises Altholstein gibt es einen Zuschuss von  31 560 Euro und von der Unteren Denkmalsschutzbehörde des Kreises Segeberg 10 000 Euro. Der Eigenanteil der Kirchengemeinde wird bei rund 240 000 Euro liegen und kann aus dem Erlös durch den Verkauf des Friedhofslands an die Stadt Bad Bramstedt (Erweiterung von Bauhof und Klärwerk) gedeckt werden.

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