Kreis Steinburg/Itzehoe (anz) – Am 28. Februar fand unter Einladung des Kreisverbands Steinburg von Bündnis 90/Die Grünen mit dem grünen Direktkandidaten Dr. Fabian Faller im Hotel Mercator Itzehoe ein Workshop der besonderen Art statt. Nach Impulsvorträgen von Tobias Goldschmidt für die Grünen und Prof. Dr. Oliver Opel von der Fachhochschule Westküste in Heide fanden sich rund 60 Besucher zusammen, um die Wärmewende im Format „World Café“ zu diskutieren.
Anna Leidreiter von der BürgerEnergieNord eG erläuterte die Veranstaltungsmethode: An fünf Tischen mit jeweils einem Moderator finden sich die Besucher zusammen, um die verschiedenen Aspekte der Wärmewende zu diskutieren und gemeinsam Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln. Nach jeweils 20 Minuten können die Gäste an einen anderen Tisch wechseln. Abschließend werden die Ergebnisse im Plenum kurz zusammengefasst.
Das für fast alle noch völlig neue Format „World Café“ war ein voller Erfolg. Die meisten Stühle scharten sich um den Tisch von Jan Asbahr, Energieberater der Verbraucherzentrale, zum Thema „Wie kann ich mein Haus bezahlbar und nachhaltig heizen?“. Neben den Möglichkeiten geringinvestiver Maßnahmen verwies Asbahr in seinem Resümee auf die vom Kreis Steinburg geförderten kostenlosen Gebäudechecks durch die Verbraucherzentrale. Wichtig sei es, „das Gebäude als Gesamtkonzept“ zu sehen.
Oliver Opel moderierte den Tisch „Wärmeversorgung in Gewerbeimmobilien“ mit den Themenbereichen Raumwärme / Prozesswärme und Abwärmenutzung. In seinem Impulsvortrag zu Beginn der Veranstaltung hob er die Endlichkeit der Ressourcen Öl und Gas hervor – bekannt bereits seit den 1980er Jahren. Auch Uran sei bei jetzigem Verbrauch nur noch 38 Jahre zu haben. "Daher müssten wir jetzt Alternativen schaffen. Die Technik ist kein Problem, die Förderung ist da.“
Zu „Wärmenetzen in kleineren Gemeinden“ diskutierten die Besucher mit Tobias Goldschmidt die generellen Gelingensbedingungen: Kommunaler Wille, Wirtschaftlichkeit, Finanzmittel, Kreativität und Wissensvernetzung. „Es muss frühzeitig Klarheit herrschen, wo eine Anschlusspflicht ans Netz sinnvoll ist und wo nicht“, betonte Goldschmidt.
„Was können Vermieter tun?“ fragte Anna Leidreiter mit ihren Tischgästen und stellte Mieterstrom als einen Lösungsansatz im Spannungsfeld von Investition und ökonomischem Profit vor. Es brauche „Überzeugung, Wissen und eine wohlwollende Gemeinschaft – wir müssen einfach anfangen!“, so Leidreiter.
Die Mieter andererseits können Maßnahmen ergreifen, um ihren Energieverbrauch zu senken und sollen ihre „Vermieter und Verwaltungen in die Pflicht nehmen“, so lautete das Resümee von Fabian Faller am Tisch zur Mieterperspektive. Er hob am Ende der Veranstaltung die Wichtigkeit hervor, sich jetzt für eine günstige, sichere Energieversorgung einzusetzen: „Nur mit grüner Politik gestalten wir gemeinsam eine gute
Zukunft!“