Schleswig-Holstein (anz) – Ein kosmisches Schattenspiel wird am Sonntag, den 7. September, erwartet. Der Mond durchläuft den Schatten der Erde und färbt sich kupferrot. Leider kann man im Norden Deutschlands nur die zweite Hälfte dieser totalen Mondfinsternis sehen, denn zum Höhepunkt der „MoFi“ geht der Mond gerade erst am Horizont auf.
Von einer totalen Mondfinsternis spricht man immer dann, wenn der Vollmond komplett im Schatten der Erde verschwindet. Astronomen reden dann von einer totalen Verfinsterung. Das Licht der Sonne erreicht den Mond nicht mehr, und er bekommt nur ein wenig Licht ab, welches von der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche gestreut wird. Dieses Phänomen kennen wir vom Sonnenauf- bzw. -untergang. Wenn das Sonnenlicht flach in die Atmosphäre einfällt, werden die Blauanteile herausgefiltert, und rötliches Licht bleibt übrig. Der Mond erscheint deshalb während der totalen Phase in einer kupferroten Färbung, weshalb die totale Mondfinsternis im Volksmund auch „Blutmond“ genannt wird.
Hier eine kleine Vorschau mit der Hoffnung auf einen klaren Himmel. Ab 18.27 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten ein, was von Norddeutschland aus nicht zu beobachten ist. Ab 19.30 Uhr beginnt die totale Phase und der Mond leuchtet kupferrot. Im Osten Deutschlands geht der Mond zu der Zeit auch am Horizont auf. In Schleswig-Holstein erfolgt der Mondaufgang erst gegen 19.50 Uhr. Zur Mitte der Finsternis gegen 20.12 Uhr sollte der Mond dann am Horizont schon erspäht werden können. Ein Fernglas oder gar ein Teleskop sollte bei der Suche helfen.
Die totale Phase endet um 20.53 Uhr mit dem Beginn des Austritts aus dem Kernschatten. Um 21.57 Uhr endet die partielle Phase und mit dem Ende des Austritts aus dem Halbschatten endet die „MoFi“ offiziell um 22.57 Uhr.
Leider muss die Sternwartenkuppel Neumünster bei diesem Himmelsschauspiel geschlossen bleiben. Aufgrund von Umbauarbeiten steht die vhs-Sternwarte für Besucher derzeit nicht zur Verfügung. Zudem ist die horizontnahe Beobachtung des Mondes von der Sternwarte aus schwierig.
„MoFi“-Fans sollten sich daher lieber mit dem eigenen Fernglas oder Fernrohr auf Beobachtungstour begeben. Beobachtungsplätze mit guter Horizontsicht in Richtung Osten sind ideal – in Neumünster zum Beispiel die Max-Johannsen-Brücke. Auch einige Mitglieder der vhs-Sternwarte Neumünster wollen sich bei passendem Wetter an verschiedenen Orten im Land auf Fotosafari begeben.