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Neues Leuchtturmprojekt für Neumünster

Schweizer Unternehmen baut bundesweit ersten Wasserstoff-Hub in der Isarstraße

Oberbürgermeister Tobias Bergmann, Joel Vogl (INFENER), Iris Meyer (Wirtschaftsagentur), Christian Jahnke (Hadi Teherani Solar GmbH), Sebastian Appl (Hadi Teherani Architects) und Sabine Kling (Stadtbaurätin) kurbeln die Wasserstoffwirtschaft in Neumünster an. Foto: Lydia Bernhardt

INFENER CEO und Co-Founder Joel Vogl referiert zum bundesweit ersten Wasserstoff-Hub. Foto: Lydia Bernhardt

Neumünster (lyb) - Schleswig-Holstein produziert zu Spitzenzeiten bereits seit Jahren deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien (vor allem Windenergie), als es selbst verbraucht. Die sonst verlorene Stromenge lässt sich allerdings mittels Elektrolyse für die Gewinnung von Wasserstoff (H) weiternutzen. Eine Anlage, die diesen Wasserstoff im großen Stil für potenzielle Abnehmer aus der regionalen Industrie- und Mobilitätswirtschaft produziert, soll nun in Neumünster errichtet werden. Am 21. März wurde das Projekt Wasserstoff-Hub im Rahmen einer Pressekonferenz im Gründerzentrum Log-In öffentlich vorgestellt.

 

Die Wirtschaftsagentur der Stadt Neumünster konnte für den Bau des bundesweit ersten Wasserstoff-Hubs das Schweizer Unternehmen INFENER gewinnen. Das innovative Hub-Design wurde vom Hamburger Architektur- und Design-Büro Hadi Teherani entworfen. Der Baustart ist noch in diesem Jahr geplant. Kostenpunkt: 133 Millionen Euro. Eine Sensation für die Schwalestadt und ein Vorzeigeprojekt der dezentralen Wasserstoff-Kreislaufwirtschaft zwischen Nord- und Ostsee. „Wir festigen mit diesem Projekt unseren Ruf als Wasserstoff-Zentrum in Schleswig-Holstein“, so Oberbürgermeister Tobias Bergmann zu dem neuen Megaprojekt in der Isarstraße.

 

Mit einer Elektrolysekapazität von 50 Megawatt sollen dann bereits ab 2026 bis zu 5.000 Tonnen Wasserstoff jährlich produziert werden. Der für die Elektrolyse benötigte Strom wird von den Produzenten aus Wind- und Photovoltaikanlagen aus der Region stammen. Sogenannten PPAs (Power-Purchase-Agreement) oder einfacher gesagt „Stromkaufvereinbarungen“ sind vorhanden. Hier kommt INFENER die Beteiligung an der Hadi Teherani Solar GmbH zugute, die in den nächsten Jahren den Zugriff auf PV-Neuprojekte sicherstellen wird. „Unser Ziel ist es, mit unserem Hub eine weltweit einmalige nachhaltige und regionale Wertschöpfungskette aus grüner Wasserstoff-Erzeugung zu schaffen“, erklärte INFENER CEO und Co-Founder Joel Vogl das Vorhaben. Der Strom aus den regionalen Wind- und Solarparks wird dann vor Ort in sogenannten Elektrolyseuren zu Wasserstoff umgewandelt. Die dabei entstehende Abwärme wird als Teil der künftigen kommunalen Wärmeversorgung verwendet und für industrielle Prozesse eingesetzt. Der ebenfalls bei der Elektrolyse anfallende hochwertige Sauerstoff wird in vielfältigen Bereichen benötigt, vor allem für die Oxyfuel-Verbrennung (Grundlage für Kraftwerksprozesse, CO2-Abscheidung) ist er von enormer Bedeutung. Das Dach des Hubs verfügt über Solarzellen mit 2,3 Megawatt Peak Kapazität (maximale Leistung) und versorgt das futurisch anmutende Gebäude zum Teil autark mit grüner Energie.

 

„Die neue Anlage erleichtert den Zugang zu grünem Wasserstoff und wird zusammen mit der ersten Wasserstofftankstelle im Industriegebiet Süd einen Innovationsschub auslösen, indem sie neue Geschäftsfelder ermöglicht und das Bewusstsein für zukünftige technologische Möglichkeiten schärft“, ist Geschäftsführerin der Wirtschaftsagentur Neumünster, Iris Meyer, überzeugt. Denn der Hub wird nicht nur als Produktionsanlage, sondern auch als Besucher- und Forschungszentrum dienen. „Der Hub soll ein Ort der Vision, Innovation und Veränderung werden“, beschreibt es Sebastian Appl, Head of Architecture bei Hadi Teherani Architects.

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