Elmshorn (jhf) Wenn rot-weißes Flatterband vor maroden Bauwerken gespannt wird, verheißt das nichts Gutes. Im schlimmsten Fall droht Einsturgefahr, so jüngst an der Spundwand am Nordufer des Elmshorner Hafens. Vor dem Rathaus der Krückaustadt zogen Mitarbeiter etliche Meter Flatterband am Dienstag, 8. November 2022, sogar quer über die Motorhauben geparkter Autos hinweg. Eine halbe Reihe an Parkplätzen wurde abgesperrt. Droht hier der Untergrund wegzusacken oder die Fassade abzubröckeln? Immerhin ist das Rathaus 55 Jahre alt und in so einem Zustand, dass die Mitarbeiter irgendwann in einen Neubau umziehen sollen. Es würde also niemanden wirklich wundern, wenn das Gebäude von heute auf morgen wegen Einsturzgefahr gesperrt werden würden.
Die Fensterputzer kommen
Aber so schlimm ist es nicht. Das Flatterband wurde gespannt, weil die Fensterputzer kommen und ein bisschen Platz brauchen, wie Vera Hippauf, Leiterin des Gebäudesmanagements, erläuterte. Die Putztruppe muss sich mit einem Hubsteiger und Gestänge an den fünf Stockwerken hocharbeiten. Am Montag wurden bereits die Scheiben am Probstenfeld gereinigt. Am Mittwoch, 9. November, ist die Seite an der Peterstraße, wo der Rathausparkplatz liegt, dran.
Fenster lassen sich nicht aufklappen
Der alte bauliche Standard des Rathauses ist aber nicht ganz unschuldig an der Absperrung. Der Aufwand muss nur betrieben werden, weil sich die Schiebefenster nicht von innen aufklappen lassen. Die Außenseiten der Scheiben können nur von außen geputzt werden. Zweimal pro Jahr muss die Putzkolonne daher mit Hubsteiger und Gestänge anrücken. Es wird Zeit für den Umzug.