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Vierbeiniger Besuch im Seniorenheim

Malteser suchen neue Besuchshunde

Die Besuchshunde sind im Seniorenheim gern gesehene Gäste. „Besonders für Menschen mit Demenz sind sie wie ein Türöffner und wecken längst verloren geglaubte Erinnerungen“, sagt Christine Breda (Foto: 3. v. l.). © Schreiber

Michael Schmich mit seinem Hund „Burton“ und Gabriele Medewitz richteten das „Hunde-Casting“ aus. © Schreiber

„Ich wollte testen, ob mein Hund für die Aufgabe geeignet ist“, sagte Hundebesitzerin Birte Menzel aus Hohenaspe mit ihrem Kromfohrländer „Ally“. © Schreiber

Für Senioren – vor allem für demente – ist Hund „Penny Lane“ wie ein „Türöffner“, sagt Christine Breda. © Schreiber

Neuenbrook (sn) – Wenn Christine Breda mit ihrem vier Jahre alten Hund „Penny Lane“ im Seniorenheim ankommt, dann wird sie immer schon sehnsüchtig erwartet. Denn sie schafft mit ihrem Hund, was sonst nicht so leicht möglich ist: „Für Senioren, und vor allem demente, ist der Hund gewissermaßen ein Türöffner“, sagt sie. „Längst verloren geglaubte Erinnerungen kommen wieder zurück, wenn sie mit Penny Lane spielen oder schmusen.“

Sie ist Teil der Besuchshundestaffel des „Malteser Hilfsdienstes in Steinburg“, in der Hundebesitzer zusammen mit ihrem Tier in Senioren- und Pflegeheime gehen, um die Bewohner aufzuheitern. Aber auch in Schulen wird mit den Tieren gearbeitet.

2019 gegründet, besteht die Staffel aktuell aus zwölf Hundeteams, die ehrenamtlich neun Seniorenheime sowie zwei Schulen und auch Einzelpersonen besuchen. Von Hundetrainern aus Hundeschulen werden sie in einer einjährigen Ausbildung in Verhaltenstraining, Erste Hilfe und medizinischen Grundlagen ausgebildet. Mit einer Prüfung von Hund und Halter abgeschlossen, sind sie fachlich bestens auf ihre Aufgabe vorbereitet.

„Über die Besuche hinaus führen wir mit den Hunden auch in Seniorenheimen Kunststückchen vor“, erzählt der Itzehoer Stadtbeauftragte des „Malteser Hilfsdienstes“, Michael Schmich, der ebenfalls mit seinem Hund „Burton“ regelmäßig in Alten- und Pflegeheime geht. „So ein Besuch ist vor allem etwas für die Seele.“
Sie ernten Dankbarkeit von den Bewohnern, Freude bei den Angehörigen und Anerkennung bei den Pflegeeinrichtungen. „So ist unser Angebot eine Win-win-win-Situation für alle.“ Ein bis zwei Mal im Monat besucht ein Hund mit seinem Herrchen oder Frauchen eine Einrichtung.

Das Füttern oder Streicheln dient darüber hinaus als motorische Übung. Natürlich wären auch andere Tiere möglich, das ist auch von der jeweiligen Person abhängig. „Aber für uns funktioniert es mit den Hunden am besten“, sagt Michael Schmich.

Alle arbeiten ehrenamtlich, aber die Ausbildung ist teuer und muss durch Spenden finanziert werden. „Daher sind wir froh über jeden, der die Ausbildung durchlaufen hat und dann mit uns als Team dieses Ehrenamt durchführen will“, erläutert er.

Langsam gehen die ersten Hunde aber auch „in Rente“, so dass 2024 neue Hunde-Teams gesucht und fachlich ausgebildet werden müssen. Deshalb lud der Verein zu einem „Schnupper-Casting“ ein, um heraus zu finden, ob ein Hund das Talent dazu hat.

Zum „Septemberfest mit und ohne Demenz“ im Gemeindehaus „Uns Huus“ in Neuenbrook kamen 70 Teilnehmer und 20 Hunde mit ihren Besitzern zum kostenlosen Eignungscasting. „Es war ein guter Besuch und eine gute Teilnahme“, freute sich Gabriele Medewitz, Vorsitzende der „Alzheimer Gesellschaft Steinburg“. „Es sah so aus, als ob alle Hunde für eine Ausbildung im nächsten Jahr geeignet seien.“ Interessierte wurden in einer Liste aufgenommen und werden 2024 zu einem Eignungstest eingeladen.
Hundebesitzerin Birte Menzel aus Hohenaspe mit ihrem Kromfohrländer „Ally“ etwa sagte: „Ich wollte testen, ob mein Hund geeignet ist für die Aufgabe. Ich freue mich, wenn ich mich mit ihm um jemanden kümmern kann. Es war sehr aufschlussreich für mich und aufregend für den Hund. Ich würde gerne auch in Kindergärten und Schulen gehen.“

Weitere Infos bekommt man bei Michael Schmich (Tel: 0151 41375800 oder E-Mail: michael.schmich@malteser.org).

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