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Stadtwerke Pinneberg und Tornesch wollen fusionieren

Neues Unternehmen wäre nach Zusammenschluss so groß wie Stadtwerke Elmshorn

Unterzeichneten eine gemeinsame Absichtserklärung für die "Gründung eines kommunalen Gemeinschaftsunternehmens": Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg (links) und ihre Tornescher Kollegin Sabine Kählert. (Foto: Jan-Hendrik Frank)

Tornesch/Pinneberg (jhf) Die Städte Tornesch und Pinneberg wollen ihre Stadtwerke zusammenlegen. Die Ratsversammlungen beschlossen jeweils einstimmig Verhandlungen aufzunehmen. Am Freitag, 4. November 2022, unterzeichneten die Bürgermeisterinnen Urte Steinberg (Pinneberg) und Sabine Kählert (Tornesch) eine gemeinsame Absichtserklärung für die "Gründung eines kommunalen Gemeinschaftsunternehmens". Der Stadt Tornesch gehören 51 Prozent der Anteile ihrer Stadtwerke, die Stadt Pinneberg besitzt ihren Versorger zu 100 Prozent. Die Fusionsverträge sollen nach den anstehenden Beratungen Ende 2023 unterzeichnet werden. Geplant ist, dass der neue Energieversorger die Arbeit 2024 aufnimmt. "Das ist ein ziemlich großer Wurf", sagte Steinberg.

Drei Sparten nur für Pinneberg

Es gibt unterschiedliche Aussagen dazu, wie das neue Konstrukt aussehen soll. Während Bürgermeisterin Kählert von der "Gründung eines kommunalen Gemeinschaftsunternehmens" sprach, sagte Jürgen Haneberg, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Stellwerk Energy aus Köln, das die Fusion begleitet: "Die Stadtwerke Pinneberg bleiben erhalten und nehmen die Stadtwerke Tornesch auf." Der fusionierte Versorger soll die Kunden in beiden Städten mit Strom, Gas, Wärme und Wasser beliefern. Zusätzlich sollen in Pinneberg die Sparten Telekommunikation, Schwimmbad und Abwasser weiterbetrieben werden, die es bei den Stadtwerken Tornesch nicht gibt.

Einer der beiden größten Energieversorger im Kreis Pinneberg

Nach Einschätzung von Berater Haneberg wird sich das künftige Unternehmen auf Augenhöhe mit den Stadtwerken Elmshorn bewegen und damit einen der beiden größten Energieversorger im Kreis Pinneberg darstellen. Die Fusionspartner kommen gemeinsam auf einen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro. 125 Mitarbeiter werden knapp 40.000 Kunden versorgen. Kählert versicherte: "Die Kommunalaufsicht hat einen Blick darauf, dass Entscheidungen zum Wohl der Bürger fallen werden."

Entlassungen sind nicht geplant

Die Stadtwerke Pinneberg sind mit einem Umsatz von 58,1 Millionen Euro, 32.000 Kunden und 120 Mitarbeitern erheblich größer als der Tornescher Versorger. Dieser weist einen Umsatz von 22 Millionen Euro auf. Fünf Beschäftigte betreuen etwa 7.000 Kunden. Die Bürgermeisterinnen versicherten, dass sowohl das Personal als auch die Kundencenter in beiden Städten gehalten werden sollen. Der Zusammenschluss eröffne vor allem für die Tornescher Kollegen Chancen sich weiterzuentwickeln. Zugleich rechnen die Verwaltungschefinnen mit vielen Synergieffekten. "Wir kaufen gemeinsam ein und können dann den Preis drücken", sagte Steinberg.

Beide Fusionspartner handeln "aus Position der Stärke heraus"

Die Pinneberger Bürgermeisterin betonte: "Wir agieren beide aus einer Position der Stärke heraus und wollen uns gemeinsam stärker machen." Keines der Stadtwerke habe unter dem Druck zu einer Fusion gestanden. "Wir sind ein leistungsfähiges Stadtwerk, sehr kundenstark", bekräftige Kählert. Die Energiekrise zeige allerdings, dass der Schritt richtig sei. "Wir wollen nicht erst warten, bis irgendwo ein Mangel entsteht", sagte die Tornescher Bürgermeisterin. Sie berichtete, dass die Initiative für die Fusion von Tornesch ausgegangen sei. Die Politik habe 2020 begonnen, über die Zukunft der Stadtwerke nachzudenken. Antreibend sei die Frage gewesen: "Wie können wir unsere Stadtwerke stärker machen?" Die Kommune habe nach Wegen gesucht, um das Unternehmen angesichts der zunehmenden staatlichen Regulierung der Energienetze, des verschärften Wettbewerbs der Energieversorger und des Fachkräftemangels weiter zu entwickeln. Im Januar 2022 wurden Gespräche mit Pinneberg aufgenommen. Die Anfrage stieß in der Kreisstadt auf positives Echo. "Aus Sicht unserer Politik gibt es bei so einem Zusammenschluss nur Gewinner", sagte Bürgermeisterin Steinberg. Das Ziel bestehe für sie in einer sicheren und preiswürdigen Energieversorgung und einem besseren Angebot für die Bürger.

Ziel: ein rein kommunaler Versorger

Mit der Fusion werden sich die Tornescher Stadtwerke von ihrem Minderheitsgesellschafter, der E.ON-Tochter Service Plus GmbH, trennen. Das neue Unternehmen wird als rein kommunaler Versorger arbeiten. Die einzigen Gesellschafter sollen die beiden Städte sein.

Die Stadtwerke Pinneberg wurden 2003 gegründet, die Stadtwerke Tornesch 1995.

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