Kreis Pinneberg (jhf) Neue Plakate sollen bedrängten Kindern zeigen, wo sie Hilfe erhalten. Viele Vereine und Verbände im Kreis Pinneberg bringen sie in ihren Einrichtungen an, um den Kinderschutz zu
unterstützen. Auf den Aushängen ist zu lesen: "Niemand darf dir weh tun und dich oder deine Rechte verletzen! Sei stark, sag: Stopp". Dazu ist ein QR-Code abgedruckt, den Kinder mit ihrem Handy einscannen können. Er führt zu einer Übersicht an Telefonnummern verschiedener Ansprechpartner beim Kreisjugendring Pinneberg (04123 900260), Kreissportverband Pinneberg (04121 9085614), der Katholischen Pfarrei Heiliger Martin (0179 1387037), der Jugendfeuerwehr Kreis Pinneberg (04120 979811), dem Wendepunkt (04121 475730). Auch die Nummer gegen Kummer 116111 und ein Hilfetelefon bei Sexuellen Missbrauch unter 0800 2255530 werden angegeben.
Wenn der Mut fehlt
Das Plakat lässt keinen Zweifel daran: Wenn sich Kinder und Jugendliche bedrängt, belästigt oder
bedroht fühlen, sollen sie „Stopp“ sagen und sich Hilfe holen, denn in den seltensten Fällen hört es
von allein auf. Auch wenn der Mut fehlt „Stopp“ zu sagen oder die Betroffenen unsicher sind, ob eine Grenze überschritten wurde, können sie sich Rat holen.
Übergriffe oft in vertrautem Rahmen
„Das Schwierige an erlebten Missbrauchssituationen ist, dass sie oft in einem vertrauten Umfeld stattfinden. Das macht es für betroffene Kinder und Jugendliche noch einmal schwieriger, sich dagegen zu wehren. Außerdem müssen Kinder und Jugendliche über ihre Rechte Bescheid wissen, um zu verstehen, wann diese verletzt werden“, sagt Natalie Helten, Kreisjugendpflege im Kreis Pinneberg. „Mit den Plakaten wollen wir den Zugang zu Hilfsangeboten für Jugendliche so einfach wie möglich machen." Das Thema Kinderschutz werde immer bedeutender. Viele Vereine und Verbände setzen sich bereits intensiv mit dem Thema auseinander, bilden sich fort und erstellen ein individuelles Schutzkonzept.
Grundlage: ein Kinderschutzcomic
Das Plakat basiert auf einem Kinderschutzcomic, der seit 2022 an vielen Orten im Kreis Pinneberg
ausliegt. Er ist ebenfalls über den QR-Code auf dem Plakat erreichbar und bietet umfassend und dennoch kurz und knapp die wichtigsten Informationen zu den Rechten der Kinder. Entstanden ist beides aus der Zusammenarbeit von Kreisjugendpflege und der Kinderschutzfachkraft des Kreises. Ebenso waren der Kreissportverband Pinneberg, die Jugendfeuerwehren im Kreisfeuerwehrverband, der Kreisjugendring, die Katholische Pfarrei Heiliger Martin sowie der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf an dem Projekt beteiligt.
Das Plakat steht als Download-Vorlage auf der Webseite des Kreises zur Verfügung. Auf einem freigelassenen Feld können Vereine und Verbände Ansprechpersonen eintragen, die Kinder und Jugendliche bei Bedarf unterstützen.