Moin Jobfinder

Parents in Arts

M.1 der Arthur Boskamp-Stiftung vergibt Stipendien

© Arthur Boskamp-Stiftung

Hohenlockstedt (anz) – Das deutschlandweit beispielgebende Programm "Parents in Arts" der Behörde für Kultur und Medien Hamburg ist in diesem Jahr zu Gast im M.1 der Arthur Boskamp-Stiftung. Bewerben konnten sich Kunst- und Literaturschaffende aus Hamburg, die in Elternverantwortung stehen. Aus zahlreichen spannenden Bewerbungen hat sich die Fachjury für sechs Kandidaten entschieden. Im Bereich Bildende Kunst wurden ausgewählt: Pia Schmikl, Lene Markusen und David Fletcher. Im Bereich Literatur gehen die Stipendien an Marta Marx, Clara Umbach und Julia Hosse.

Die Stipendiaten verbringen ihre jeweils zweiwöchigen Stipendienaufenthalte zwischen Juli und September im M.1. Sie reisen wahlweise mit oder ohne Kinder an. Für Aufenthalte mit Kindern wird eine Betreuung zur Verfügung gestellt. 

Das Parents in Arts-Stipendium zeichnet sich dadurch aus, dass es in enger Abstimmung mit Künstlern und Autoren in Elternschaft entwickelt wurde, so dass ihre Bedürfnisse gezielt in die Gestaltung des Stipendiums einbezogen werden konnten. Durch vergleichsweise kurze Residenzaufenthalte sowie die Möglichkeit einer Kinderbetreuung vor Ort können sich die geförderten Eltern optimal auf ihre künstlerischen Arbeiten konzentrieren und gleichzeitig flexibel bleiben. Die aus den Bewerbungen ersichtliche Dringlichkeit zeigt den großen Bedarf an inklusiven Fördermöglichkeiten, die künstlerische Teilhabe für Personen mit unterschiedlichen Bedürfnissen ermöglichen.

Die Künstler wohnen während des Stipendiums im M.1 der Arthur Boskamp-Stiftung, einer ehemaligen Kaserne aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die 2007 eröffnete gemeinnützige Arthur Boskamp-Stiftung hat die Förderung von bildender Kunst und Kultur zur Aufgabe. Zentral für ihren Ansatz ist die Kombination aus internationaler Ausrichtung, lokaler Kulturarbeit und bewusster Verortung im ländlichen Raum. Die Ausstellungs- und Veranstaltungsräume des M.1 werden von wechselnden künstlerischen Leitungen bespielt. Im Haus stehen zwei voll ausgestattete Gästewohnungen zur Verfügung. Darüber hinaus können eine Gemeinschaftsküche, eine Bibliothek sowie ein gemeinschaftlicher Atelierraum genutzt werden. Das Haus verfügt weiterhin über einen separaten Kinder- und Spieleraum sowie über einen großzügigen Garten.

Die Jury bestand aus Ruth May (Bildende Künstlerin), Christoph Platz-Gallus (Direktor des Kunstvereins Hannover), Katharina Pethke (Filmemacherin und ehemalige Parents in Arts-Stipendiatin), Silke Stamm (Autorin), Sascha Preiß (Autor und ehemaliger Parents in Arts-Stipendiat) und Nicole Seifert (Autorin und Übersetzerin). 

Die Stipendiaten 2025
Der multidisziplinär arbeitende Bildende Künstler David Fletcher, geboren 1981, studierte Freie Kunst am Royal College of Art in London und an der Winchester School of Art und der Foundation Art and Design des Salford Colleges. Er zeigte seine Arbeit, die sich häufig an der Schnittstelle von Malerei, Zeichnung und Collage bewegt, in verschiedene Einzelausstellungen, u. a. im Kunstverein Mecklenburg und Vorpommern, Schwerin. Während des Stipendiums möchte er die Entwicklung einer Künstlerpublikation vorantreiben, die auf Materialien der letzten Jahre zurückgreift und durch experimentelle Ansätze eine Vielzahl analoger Techniken kombiniert.

Die Zeichnerin Julia Hosse, geboren 1989, studierte an der HAW Hamburg und L‘ESA St. Luc in Brüssel Illustration. Sie illustrierte verschiedene Publikationen, u. a. Wind, Sand and Stars (Terre des Hommes) von Antoine de Saint-Exupéry und veröffentlichte die Graphic Novel "In meiner Erinnerung war mehr Streichorchester". Während der Residenz möchte sie ein Buchprojekt weiterentwickeln, das in einer komplexen grafischen Erzählung über das Verschwinden der Flugpionierin Amelia Earhart im Jahr 1937 besteht.

Die Bildende Künstlerin Lene Markusen, geboren 1973, studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und von 2005-2006 am Post-Academic Institute der Jan van Eyck Akademie (NL). Für ihre Arbeit erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, u. a. war sie Preisträgerin der Villa Romana im Jahr 2021. Im Residenzzeitraum wird sie sich im Rahmen ihres Projekts Sedimented Labor: Drawings from Lived Experience mittels Zeichnung und handgeschriebener Texte damit auseinandersetzen, inwieweit ihre bisherigen Arbeitserfahrungen körperlich sedimentiert und somatisch archiviert sind.

Die Autorin Martha Marx, geboren 1988, studierte Biografisches und Kreatives Schreiben an der Alice-Salomon Hochschule in Berlin und Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Kulturarbeit in Hamburg. In ihren Texten verbindet sie künstlerische Prozesse mit sozialen Themen, wie bspw. mentale Gesundheit und Mutterschaft. Ihr Text "Das Loch, das fortan qualmt" wurde im Januar 2025 im Sammelband Eltern werden (Diogenes Verlag) publiziert. Im M.1 der Arthur Boskamp-Stiftung wird sie an der abschließenden Phase ihres Debütromans arbeiten.

Die Autorin und Bildende Künstlerin Clara Umbach, geboren 1982, studierte Freie Kunst an der UdK Berlin, Kunstakademie Karlsruhe und HFBK Hamburg. Sie arbeitet mittels wechselnder Medien – Text, Keramik, Performance, Film – zu Fragen von Identität und queeren Lebensformen. 2024 veröffentlichte sie mit 15 weiteren Autoren den Kollektivroman "Wir kommen" (Dumont). Während des Stipendiums arbeitet sie an der Fertigstellung ihres Debütromans "Pizza Orlando", der Ende 2025 erscheinen wird.

zu den aktuellen Ausgaben

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass bei der Aktivierung des Magazins eine Verbindung zum Anbieter Yumpu aufgebaut wird und Daten übermittelt werden.

aktuelle Beilagen

Familien-Anzeige Online aufgeben

... hier klicken

Veranstaltungen

Beim aktivieren des Elements werden Daten an Facebook übertragen.