Bad Bramstedt (hot) – Ämterwechsel: Abdulrahman Matar kümmert sich bei der Stadt ab dem 1. Juli um die Flüchtlingskoordination. Er ist der Nachfolger von Steffanie Schärmann, die das Amt seit Anfang 2016 mit Leidenschaft ausgeübt hat.
Abdulrahman Matar weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, wie es ist, Flüchtling zu sein. Der heute 39-Jährige ist 2013 aus Syrien zunächst in den Libanon geflohen. Schon dort hat sich der Arabisch-Lehrer als Flüchtlingshelfer um seine Landsleute gekümmert, die wegen des Bürgerkriegs in Syrien fliehen mussten. 2015 kam er nach Deutschland, am 11. November 2015 dann nach Bad Bramstedt. „Deutsch habe ich hier gelernt“, sagt Abdulrahman Matar. Und er hat hier auch schnell Fuß gefasst. Seit Januar 2016 hat er sich ehrenamtlich im Flüchtlingsbereich engagiert, seit Dezember 2017 arbeitet er als Migrationsberater im Familienzentrum bei der Lebenshilfe. „Das macht richtig Spaß“, sagt er. Er ist Sprachvermittler, hilft bei der Arbeitssuche und organisert die Kinderbetreuung und war bei den gemeinsamen Ausflügen zum Beispiel in den Wildpark Eekholt dabei. Und: Weil die Kinder zwar die Sprache ihrer Eltern sprechen, die Sprache aber nicht lesen und schreiben können, hat Abdulrahman Matar sie als Arabisch-Lehrer in Kursen unterrichtet. „Ich habe schon vielen Familien geholfen. Es macht mich glücklich, wenn ich helfen kann“, sagt der 39-Jährige, der mit seiner Frau und den drei Kindern in Bad Bramstedt lebt.
„Es gibt also eine Menge Berührungspunkte“, freut sich Steffanie Schärmann darüber, in Abdulrahman Matar einen erfahrenen Nachfolger gefunden zu haben. Die 39-Jährige verlässt Bad Bramstedt nun und zieht mit ihrer Familie nach Dresden. Ein bisschen Wehmut ist allerdings dabei: „Die Koordination der Flüchtlingshilfe ist mein Baby. Ich habe mit allen Bewerbern und den Sozialhilfeträgern immer gut zusammengearbeitet.“
„Wir sind die erste Anlaufstelle für neue Flüchtlinge“, sagt Schärmann. Besonders die Wohnungssuche gestalte sich oft schwierig. Und das nicht nur wegen der vielen Ressentiments gegenüber Flüchtlingsfamilien. „Die sind völlig unbegründet“, so Schärmann. Flüchtlinge würden sich nicht anders als Deutsche verhalten. Sondern auch wegen des knappen Wohnraums in Bad Bramstedt und Umgebung. 151 Flüchtlinge – darunter 55 noch nicht anerkannte – sind derzeit in gut 60 Wohnungen, die von der Stadt angemietet worden sind oder ihr gehören – in Bad Bramstedt untergebracht. „Wir freuen uns über jeden privaten Vermieter, um Wohnungen vermitteln zu können“, sagt Steffanie Schärmann. Interessenten können sich gerne bei der Sachgebietsabteilung im Sozialamt unter Telefon 04192 506 - 73 melden.
Neben der Betreuung der Familien gehören unter anderem auch die Hilfe bei Behördengängen, das Ausfüllen von Formularen und die Vermittlung von Hilfeleistungen zum umfangreichen Aufgabenbereich des Flüchtlingskoordinators. Derzeit gibt es bereits zehn Ehrenamtler, die dabei Unterstützung leisten. „Wir brauchen die Hilfe von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Weitere können sich gerne bei uns melden“, so Schärmann. Kontakt: Telefon 04192 506 - 73.
Neuer Flüchtlingskoordinator bei der Stadt
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