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Leben ohne Barrieren in Bad Bramstedt

Lebenshilfe Bad Bramstedt legt Broschüre neu auf

(V.li.) Der Vorsitzende des Sozialausschusses, Dr. Manfred Spies, und Julia Lippstreu sowie Werner Weiß (beide Lebenshilfe) stellten die Broschüren „Leben ohne Barrieren – Einkaufen in Bad Bramstedt“ vor. Fotos: Straehler-Pohl

Übersichtlich und damit praktisch für den Gebrauch gibt die Broschüre „Leben ohne Barriere – Einkaufen in Bad Bramstedt“ Auskunft über gut 100 Geschäfte und Einrichtungen und deren Erreichbarkeit für Menschen mit Behinderung.

Bad Bramstedt (usp) – Leben ohne Barrieren: Für viele Menschen in Bad Bramstedt ist dies eine wichtige Voraussetzung, um trotz ihrer Behinderung möglichst uneingeschränkt am Leben teilhaben zu können. In Bad Bramstedt leben derzeit rund 2.600 Menschen mit Behinderung, das sind etwa 17 Prozent der Einwohner.  Um diesen Mitbewohnern einen Überblick hinsichtlich eines barrierefreien Zugangs zu verschaffen, hat die Lebenshilfe Bad Bramstedt, gefördert mit 1.800 Euro durch die Aktion Mensch, eine Broschüre neu aufgelegt. In ihr wird übersichtlich die Situation für Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte, Kinderwagen und Nutzer von Rollatoren bei gut 100 Geschäften, Einrichtungen, Ärzten, Kirchen oder Behörden aufgelistet.
„Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die das Leben für Behinderte erleichtern könnte“, erklärte der Vorsitzende des Vereins Lebenshilfe, Werner Weiß, bei der Vorstellung der Broschüre. Als Beispiel nennt er einen fehlenden Griff, auch Handlauf genannt, bei Eingängen mit Treppenstufen.
Vieles habe sich schon getan seit dem erstmaligen Erscheinen der Broschüre im Jahr 2016, so Weiß. Doch vielfach hake es noch. So gebe es zwar eine Reihe Behindertenparkplätze, so Weiß weiter. Doch nicht immer seien sie leicht anzusteuern, und häufig böten sie zu wenig Platz zum Ein- und Aussteigen.
Immer wieder in der Kritik ist das Kopfsteinpflaster auf dem Bleeck, das Rollstuhlfahrern und Benutzern von Rollatoren es fast unmöglich macht oder aber zumindest sehr erschwert, auf dem Wochenmarkt einzukaufen. Auch sei die Behindertentoilette im Bereich des Rathauses nicht gerade einladend und weise einen Renovierungsstau auf, nennt Weiß als weiteren Minuspunkt.
Und noch immer gebe es zu hohe Bordsteine, weiß Werner Weiß aus vielen Gesprächen. Und dort, wo sie abgesenkt seien, würde dies nicht überall auf der gegenüberliegenden Seite auch der Fall sein, ein zusätzliches Unfallrisiko, insbesondere für Rollstuhlfahrer.
Bei Neubauten könnten mittlerweile Auflagen gemacht werden, es gebe aber keine Verpflichtung, entsprechende Umbauten an Altbeständen vorzunehmen, so Weiß.
Ein weiteres Problem sei auch, dass eine ganze Reihe von Betreibern der Innenstadtgeschäfte nicht Eigentümer der Immobilie seien und so nur bedingt Einfluss auf Verbesserungen nehmen können.
Positiv herausgestellt wurde, dass sich im Rathaus inzwischen alle Türen durch Lichtschranken automatisch öffnen oder aber der Treppenlift im Schloss, sodass die Teilhabe am politischen Leben oder Veranstaltungen im Schlosssaal auch für gehbehinderte Menschen ermöglicht werde.
Unterstützt bei der Erstellung der Broschüre haben der sehbehinderte Rainer von Soosten und Jens-Uwe Lüders, der zeitweise auf den Rollstuhl angewiesen ist. „Kleine Absätze können die Geschäfte teilweise vor Wassereinbrüchen schützen“, zeigt Lüders gegenüber dem „Anzeiger“ Verständnis für manche bauliche Situation. Aber gerade dort würden Rampen eine gute Hilfe für schwerbehinderte Menschen sein. Doch auch wenn es durchaus noch Mängel gebe, möchte Lüders eines besonders positiv hervorheben. „Egal wo, die Geschäftsleute waren immer sehr hilfsbereit, das ist mir positiv aufgefallen“, so Lüders. Gemeinsam mit Rainer von Soosten hatte er alle rund 100 Anlaufpunkte, die in der Broschüre aufgeführt werden, aufgesucht, um sie bewerten zu können.   
Dr. Manfred Spies, Vorsitzender des Sozialausschusses, bedankte sich bei Werner Weiß dafür, dass „die Lebenshilfe so unnachgiebig aktiv ist“. Er versprach, dass die Broschüre im Sozialausschuss durch Werner Weiß vorgestellt werde. In einer Auflage von 500 Stück ist „Leben ohne Barrieren – Einkaufen in Bad Bramstedt“  im Rathaus sowie im „Amt.Zum Glück.“, das sich im Schloss befindet, ausgelegt. Darüber hinaus gibt es dort eine weitere Broschüre, in der unter anderem wichtige Kontakte für Menschen mit Beeinträchtigung aufgeführt werden.

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