Moin Jobfinder

Hobby-Schrauber aus Leidenschaft

…und plötzlich schraubte Tino am Uralt-Moped seines verstorbenen Kumpels

Mit Durchblick: In seiner Schraubertätigkeit tauscht und montiert Nurettin Sir sogar ganze Räder von Mopeds ab und beim zu restaurierenden Modell wieder an. Fotos: Schreiber

Tino Sir kann die „NSU Quickly“, Baujahr 1955, nun an die Familie des ursprünglichen Besitzers zurück geben. Sogar ein Schriftzug des ehemaligen Besitzers befindet sich noch auf ihr.

Breitenberg (sn) – Da staunte Nurettin „Tino“ Sir (61) aus Breitenberg nicht schlecht, als er eigentlich nur ein altes Motorrad restaurieren wollte. Bei genauerem Hinsehen entpuppte es sich als das Moped eines alten Freundes, das dieser vor rund 60 Jahren gekauft hatte.
Das Gefährt des mittlerweile Verstorbenen, eine „NSU Quickly“, Baujahr 1955, setzte der leidenschaftliche Hobby-Schrauber nun mit Originalteilen in Gedenken an seinen alten Kumpel wieder instand.
Von Kindesbeinen an hat Tino Sir seine Liebe für historische Motorräder und Autos gehegt und gepflegt. Mit zehn Jahren mit seinen Eltern aus der Türkei nach Deutschland gekommen, kaufte er sich nach Stationen in Eidelstedt und Tornesch 1981 schon mit 21 Jahren in Breitenberg sein Grundstück, schloss eine Ausbildung zum Sozialpädagogen ab und baute sein Haus, in das er 1987 eingezog.
Sein Interesse am Basteln und Schrauben brachte er aus der Türkei mit und setzte dieses nun zu Hause als Hobby fort. Neben alten Mopeds ist er auch Fan historischer Pkw. Besonders die Mercedes „SL“-Serie hat es ihm angetan.
Um ein solches zu erwerben, fährt er auch schon mal Tausende von Kilometern durch Deutschland. Sein knallrotes „Goggomobil“, Baujahr 1967, das nur 1,05 Meter breit ist, restaurierte er zwei Jahre lang. Das Beste daran: „Ich habe mir das alles selber beigebracht.“
So kaufte er sich vor zwölf Jahren in der Umgebung Breitenbergs zwei Rahmen eines alten Mopeds, einer davon stammte von jener „NSU Quickly“, die er schnell wieder erkannte. „Als ich die Papiere angesehen habe, stand da auch Rudolf Randschau als Vorbesitzer drauf, und ich musste fast weinen, denn wir standen uns sehr nahe“, erzählt er über den bereits verstorbenen Freund. „Aber die Motorradrahmen waren in einem erbärmlichen Zustand. Da habe ich beschlossen, sie zu restaurieren.“
Er trug alles wieder zusammen und stellte sie fast ausschließlich mit Originalteilen wieder in ihrem Urzustand und sogar in den passenden Farben her. Mit alten Roststellen, ein paar Beulen und etwas Patina wird sie aufgrund ihres halb originalen Zustands „Survivor“ („Überlebender“) genannt.
Jetzt ist er glücklich, die Maschine seines alten Freundes nach so langer Zeit wieder hergestellt und die Erinnerung an ihn damit ein Stückchen lebendiger gehalten zu haben. Und er freut sich schon: „Im Frühjahr werde ich sie in Gedenken an meinen früheren Freund fahren.“

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