Hilfe für Wildtierbabys

Sina Jakubzig päppelt Wildtierbabys in ihrer Wildtierstation auf. Die Saison geht allmählich wieder los.

Dass die Wildtiere Sina Jakubzig auf dem Kopf rumtanzen, ist die Ausnahme. (Foto: Sina Jakubzig)

Gut eine Woche alt ist der kleine Feldhase. Es ist ein Fluchttier, anders als bei Kaninchen haben Feldhasen bei ihrer Geburt schon Fell, können hören, sehen und laufen. (Foto: Claaßen)

Auch Fledermäuse hat Sina Jakubzig wieder für das Leben in der Natur fit gemacht. (Foto: Sina Jakubzig)

Mühlenbarbek (tc) – Für die einen bedeutet „von O bis O“ Winterreifensaison – von Oktober bis Ostern. Für Sina Jakubzig bedeutet dies aber: Start in die Wildtiersaison – on Ostern bis Oktober. Vor zwei Jahren hat die Lehrerin der Itzehoer Gemeinschaftsschule am Lehmwohld ihre Wildtierhilfe Auenland gegründet. In der Station päppelt die 41-Jährige Wildtierbabys auf, um sie anschließend wieder auszusetzen beziehungsweise auszuwildern.
Auf ihrem Resthof hat Sina Jakubzig schon Waschbären, Frischlinge und Kitze versorgt, aber auch Fledermäuse, Eichhörnchen, Marder, Iltisse und Eulen hat sie wieder fit fürs Leben in der Natur gemacht. Zurzeit zieht sie zwei kleine Feldhasen mit der Flasche auf.
Die Wildtierhilfe Auenland ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein. Doch er hat keine 20 Mitglieder. „Ich zahle nahezu alles aus eigener Tasche“, sagt Sina Jakubzik, „finanziert durch meinen Beruf als Lehrerin.“ Doch die Tierliebe scheint sie schon mit der Muttermilch aufgesogen zu haben. Schon als Kind habe sie die ersten verletzten Wildtiere mit nach Hause gebracht. „Mein Vater hatte gesagt, dass ich alles mitbringen durfte, wenn ich es auch wieder gehen lassen könnte.“ Und das tut sie auch, schließlich handelt es sich um Wild-, nicht um Haustiere.
Für ihr 6.500 Quadratmeter großes Grundstück möchte Sina Jakubzig mobile Auswilderungsgehege anschaffen. Damit hat sie sich bei der Sparkassen-Aktion „20 für 20“ beworben, auch auf der Spendenplattform „Wir bewegen SH“ läuft bis Ende März eine Aktion, um Spenden zu generieren. Ihr Ziel ist es, ihr Wissen über Wildtiere zu teilen und weiterzugeben. Sie erhalte mittlerweile Anrufe und E-Mails aus ganz Deutschland von Menschen, die sie in Wildtierfragen um Rat fragen. Sina Jakubzig ist Teil eines Netzwerkes von Wildtierstationen. Aber auch mit Jägern steht sie im Austausch – die Jägerprüfung hat sie vor einigen Jahren abgelegt, dabei habe sie noch mehr über Wildtiere gelernt.
Aber auch im Kleinen möchte sie Wissen vermitteln. Nicht nur als Lehrerin in der Schule, sondern auch als Inhaberin von Kaninchen zuhause. Zwei Kaninchen hat sie letztes Jahr bei sich aufgenommen, zwei weitere sollen folgen. Mithilfe der Langohren möchte sie Kindern einen Kaninchen-Führerschein ermöglichen. „Dabei geht es zum Beispiel um Fragen der Haltung, des Fütterns, aber auch um Dinge, die man sich schon vor der Anschaffung überlegen sollte“, erzählt Sina Jakubzig. Sie arbeitet gerade an einem kleinen Info-Heft, das noch bebildert werden soll.
Und noch etwas ist ihr wichtig, insbesondere im Hinblick auf den Start der Geburtensaison: Feldhasen und Rehkitze sollten nicht direkt entnommen werden, wenn sie gefunden werden. Es sei nicht gesagt, dass sie alleine oder von der Mutter verstoßen sind. „Wenn man nicht sicher ist, sollte man sich lieber erst bei einem Experten melden“, rät Sina Jakubzig. Also: Kontakt zum Jäger aufnehmen oder, im Fall für den Kreis Steinburg, bei Sina Jakubzig unter 0173 9629024 (am besten per Whatsapp). Weitere Infos auf wildtierhilfe-auenland.de.

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