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„Gewalt ist mehr, als Du denkst!“

Zum Weltkindertag legt der Deutsche Kinderschutzbund seinen Schwerpunkt auf die Aufklärung über psychische Gewalt an Kindern

Fotoquelle: Kinderschutzbund Neumünster

Neumünster (pm) - Psychische Gewalt wird oftmals bagatellisiert, schlimmer noch: sie wird gar nicht erst wahrgenommen. Hierauf weist der Deutsche Kinderschutzbund in diesem Jahr zum Weltkindertag am 20. September bundes- wie landesweit und so auch in Neumünster besonders hin.


Wie unbewußt manche Sprüche, ja fast schon zu Redensarten gewordene Ausdrücke Kindern gegenüber im Alltag fallen, ist erschreckend: „Aus Dir wird nie was!“, „Stell Dich nicht so an!“, „Wenn Du nicht kommst, gehe ich alleine!“ oder „Wer nicht hören will, muß fühlen!“ – solche Formulierungen sind kein Spaß: sie drücken Herabwürdigung und Demütigung aus. Von einem Kind empfundene Grenzen zu übergehen oder die Drohung, es allein zu lassen – das ist psychische Gewalt.

„Vielen Menschen ist das nicht bewusst, aber: Das Recht auf gewaltfreie Erziehung erschöpft sich nicht im Verzicht auf körperliche Bestrafungen“, macht die Vorsitzende des Kinderschutzbundes in Neumünster deutlich: „Seelische Verletzungen gehören immer noch für viele Kinder zum Alltag, sei es im Elternhaus, leider aber auch in Kita oder Schule,“ so Dr. Bettina Boxberger. „Drohungen und Angstmacherei aber sind der schlechteste Erziehungs-Ratgeber; Gewalt schafft keine Einsicht bei Kindern, sondern demonstriert, wer der Stärkere ist.“

Der Deutsche Kinderschutzbund greift damit eines der Kinderrechte auf, die 1989 in der UN-Kinderrechtskonvention niedergeschrieben worden sind: das „Recht auf gewaltfreie Erziehung“.
Diese Aufklärung und eine klare Haltung des Respekts gegenüber Kindern in die Gesellschaft hineinzutransportieren, ist ein Ziel des Weltkindertages – und so begrüßt der Kinderschutzbund, daß die Stadt Neumünster in Zusammenarbeit mit dem Jugendverband die Kinderrechte zum Thema der Aktion zum Weltkindertag am kommenden Sonntag in den Teichuferanlagen bestimmt hat.
„Mit kindgerechten Informationen über ihre Rechte, einem Quiz für Große und Kleine, sowie Mal- und Bastelangeboten werden wir das Thema spielerisch bearbeiten,“ kündigt Annika Rathge, pädagogische Fachkraft des Familienzentrums des Kinderschutzbundes, an.

Daß das Thema nicht eine „Sonntagsfrage“ zum Weltkindertag bleibt, wird im breiten Spektrum des Kinderschutzbundes Neumünster deutlich: Mit seinem Angebot im Familienzentrum und in der Fachberatungsstelle Kinderschutz trägt der Kinderschutzbund tagtäglich zu einem respektvollen Umgang zwischen Kindern und Erwachsenen bei.

„Wir starten noch in diesem Jahr einen nächsten Kurs „Starke Eltern, Starke Kinder“; außerdem gibt es jederzeit Einzelberatungen zum Thema Gewaltfreie Erziehung sowie zu Traumata in der Kindheit“, lädt Annika Rathge Eltern, Großeltern und Alleinerziehende ein. „Und auch in unserem regelmäßigen Angebot von ElternKursen sowie Krabbel- und Spielgruppen oder auch dem stadtweit verbreiteten KLIPPO-Projekt vermitteln wir, wie sehr Kinder auf den Respekt und die Verläßlichkeit von Erwachsenen angewiesen sind.“

Daß „früher nicht alles besser“ war, ist dem Kinderschutzbund dabei wichtig:
„Heute wissen wir mehr über die Schäden, die sich früher ganz lautlos entwickelt haben und oft zu Verhaltens- und Beziehungs-Störungen bis ins Erwachsenenalter hinein führen, weil keiner sich getraut hat, diese Themen anzusprechen“, erklärt Bettina Boxberger. Aufklärung und Transparenz sind wichtig, „nur wenn wir uns trauen, über diese Gefahren, aber dann auch über die Chancen einer gewaltfreien Erziehung zu sprechen, werden wir unserer Verantwortung als Eltern, Erzieher und Lehrer, aber auch als ganze Gesellschaft den Kindern gegenüber gerecht!“

Herzliche Einladung deshalb zum gemeinsamen Feiern des Weltkindertages am kommenden Sonntag, 25.09.2022, von 11.00 -17.00 Uhr in den Teichuferanlagen sowie zu den Angeboten des Deutschen Kinderschutzbundes in Neumünster, Plöner Strasse 23, Tel. 8726310.

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