Elmshorn (jhf) Die Elmshorner Stadtverwaltung will die Feuerwache Süd an der Hamburger Straße um einen Neubau erweitern und die Feuerwache Nord an der Peterstraße sanieren. Der Hauptausschuss soll am morgigen Donnerstag Grünes Licht geben, in diese Richtung weiterzuplanen.
Die Gebäude erfüllen nicht mehr die rechtlichen Vorgaben
„Es ist alles viel zu klein“, sagte Wehrführerin Britta Stender am Rand der jüngsten Jahreshauptversammlung. Die Einsatzkräfte müssen sich zurzeit in den Fahrzeughallen umziehen, was nicht erlaubt ist. Die Trennung von kontaminierter und sauberer Kleidung ist vorgeschrieben, aber nicht möglich. Es gibt zu wenig Parkplätze. In der Wache Nord an der Peterstraße fehlen Duschen. Die Stadt sucht schon lange nach Lösungen. Aber: „Wir finden keinen besseren Standort“, sagt Wehrführerin Stender.
Vorhandene Grundstücke reichen aus
Eine Studie des Architekten- und Ingenieurbüros Butzlaff Tewes zeigte bereits im April 2019, dass die vorhandenen Grundstücke ausreichen, um die Vorgaben zu erfüllen. Die Planer empfehlen, von der Hamburger Straße aus gesehen hinter der bestehenden Wache Süd einen Neubau mit Fahrzeughalle, Werkstatt, Ausbildung- und Verwaltungsräumen zu errichten. Das Ingenieurbüro rechnet mit Kosten von 14,2 Millionen Euro. Zwischen Hamburger Straße und Kita Hulahoop sollen Parkplätze für die Einsatzkräfte entstehen. Die Gerätewarte sollen künftig nicht mehr an der Peterstraße, sondern an der Wache Süd stationiert werden. An der Wache Nord müssen Teile abgerissen und neugebaut werden, erläuterte Stender. Geschätzte Kosten: 4,1 Millionen Euro.
Fertigstellung des Neubaus an Wache Süd eventuell Ende 2026
Laut Verwaltung könnte die Planung 2023 beginnen und die Wache Süd Ende 2026 fertiggestellt werden. Die Arbeiten an der Wache Nord könnten Ende 2028 abgeschlossen sein.
Wachen Nord und Süd arbeiteten bis Anfang September getrennt
Wegen Corona konnte die Freiwillige Feuerwehr Elmshorn ihre Jahresversammlung nicht wie sonst im Januar abhalten. Wehrführerin Stender blickte in ihrem Bericht daher auf 2020 und die bisherigen Monate von 2021 zurück. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie arbeiteten die beiden Wachen getrennt voneinander. Wäre das Virus in der Belegschaft eines Standorts ausgebrochen, dann wären die Gruppen der anderen Wache nicht betroffen gewesen. Diese Trennung wurde am 1. September 2021 aufgehoben. Begleiterscheinung: Eine Feuerwehrfrau durfte während der Pandemie nicht ausrücken, weil sie dem einen und ihr Partner dem anderen Standort zugeteilt ist.
Großbrände und ein Todesfall
Zu den großen Einsätzen gehörten ein Brand in Klein Offenseth-Sparrieshoop im April 2020. In den Flammen kamen 20 Rinder um. Im Juli brannte in Klein Nordende ein Reetdachhaus aus dem 18. Jahrhundert ab. Im Februar 2021 starb eine Frau bei einem Feuer in einem Einfamilienhaus am Heidmühlenweg in Elmshorn.
Neue Fahrzeuge für die Feuerwehr
Die Stadt Elmshorn investiert in die Ausstattung der Feuerwehr. Zum Jahreswechsel sollen zwei neue Drehleiterfahrzeuge und im Herbst 2023 ein neues Löschfahrzeug geliefert werden.
Die Feuerwehr erstellte eine Liste mit überschüssigem Material, das über den Landesfeuerwehrverband an die Wehren in den Flutgebieten an der Ahr gespendet werden kann.