Eine Bürgermeisterin für Itzehoe?

Jetzt steigt auch die Itzehoer CDU ins Rennen ums Bürgermeisteramt ein. Mit Claudia Buschmann könnte nicht nur die erste Frau diesen Posten besetzen, sondern auch die jüngste Person, die ihn, zumindest im Nachkriegs-Deutschand, je innehatte.

Claudia Buschmann möchte Bürgermeisterin von Itzehoe werden. Die 37-jährige Juristin ist gebürtige Itzehoerin und lebt mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter in der Stadt. Fotos: Claaßen

Claudia Buschmann möchte für die CDU ins Rennen ums Bürgermeisteramt gehen. Regina Mohr sagt Unterstützung von der UWI zu, das freut den CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Markus Müller. Auch das IBF möchte Buschmanns Kandidatur unterstützen. (Fotos: Claaßen)

Itzehoe (tc) – Bekommt Itzehoe erstmals eine Bürgermeisterin? Wenn es nach der CDU geht, ja. Die Itzehoer Christdemokraten möchten ihren Mitgliedern des Ortsvereins empfehlen, Claudia Buschmann als Kandidatin aufzustellen. Die 37-Jährige ist nicht nur die jüngste Kandidaten, die sich zumindest seit Einführung der Direktwahl im Jahr 2010 aufstellen lässt – seit 75 Jahren hat es keinen Kandidaten mehr mit CDU-Parteibuch gegeben. Unterstützt wird Buschmann von den Wählervereinigungen UWI und IBF.
CDU geht mit Claudia Buschmann ins Rennen ums Bürgermeisteramt
Mehrere Interessenten habe es gegeben, verrät Ortsverbandsvorsitzender Markus Müller. Zusammen mit Fraktionsvorstand Ralph Busch und dem externen verwaltungserfahrenen Ulrich Rüder aus dem Kreis Plön hat er die Findungskommission gebildet. Claudia Buschmann habe eine überzeugende Vorstellung geboten, so dass die Entscheidung auf sie gefallen sei. Die anderen Interessenten hätten betont, dass es für die offizielle Aufstellung – vermutlich im April – keine Kampfkandidatur geben werde.
Claudia Buschmann ist in Itzehoe geboren, hat Abitur an der KKS gemacht, in Hamburg Jura studiert und nach ihrem Bachelor als Medienrechtlerin in einem Hamburger Verlag gearbeitet. Mit der Geburt ihres Kindes kam sie zurück nach Itzehoe, seit 2018 sitzt sie für die CDU im Kreistag und in der Ratsversammlung, ist Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Bundestagsabgeordneten Mark Helfrich.
Verwaltungserfahrung hat sie nicht, „da kann ich mich aber einfuchsen“, ist sie überzeugt. Markus Müller bestätigt: „Sie kann sich schnell in Sachverhalte reinfinden und hat uns gezeigt, wie viel Potenzial in ihr steckt. Claudia Buschmann brennt für Itzehoe.“ Auch Regina Mohr (UWI) findet, dass es kein Nachteil sei, wenn man noch nicht 20 Jahre in einer Verwaltung gearbeitet habe. „Vielleicht kann sie auch festgefahrene Strukturen aufbrechen. Sie würde frischen Wind und Frauenpower in die Verwaltung bringen, das fanden auch die Männer in unserer Wählervereinigung gut.“
Das sieht auch Joachim Leve vom Itzehoer Bürgerforum (IBF) so. Bei vielen Gelegenheiten habe er sich ein Bild von Buschmann machen können. „Sie hat Kompetenzen im Bereich Organisation und Management, weiß, wie Politik funktioniert und kann mit Argumenten überzeugen – nicht mit Ideologien. Sie ist nicht stur parteipolitisch, es geht ihr um die Sache“, so Leve. Er traue ihr das Standing zu, dass in diesem Amt benötigt werde.
Wirtschaft, Menschen und Infrastruktur sind die drei großen Bereiche, die Claudia Buschmann gerne als Bürgermeisterin angehen möchte. Es sei zu kurz gegriffen, wenn nur die Innenstadt thematisiert würde, Itzehoe müsse als Ganzes betrachtet und entwickelt werden. Das betreffe beispielsweise den Innovationsraum genauso wie das ehemalige Alsen-Gelände, auf dem sie gerne den Alsen-Campus verwirklicht sehen möchte. Als Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses erhalte sie Einblick in viele spannende Felder, wo es aber häufig heiße, dass man nicht zuständig sei. „Ich möchte nicht ‚Ja, aber‘, sondern Themen angehen“, so Buschmann. „Als Bürgermeister ist man nicht nur Verwalter, sondern auch Motivator, Talentscout, Schiedsrichter und Gestalter.“ Themen, deren Bedeutung gerade in der post-Corona-Zeit noch mehr steigen würden. Mit Vereinen möchte sie ebenfalls ins Gespräch kommen, um abzuklopfen, welche Themen ihnen am Herzen lägen. Ein Termin für die Bürgermeisterwahl steht noch nicht fest. Es sei aus mehreren Gründen schwierig, sie zusammen mit Bundestagswahl und Bürgerentscheid zu Störauf zu kombinieren, gab Markus Müller Signale aus dem Rathaus wieder. Eventuell findet sie auch erst nach den Herbstferien statt.

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