Brokstedt (anz) - „Ich hoffe, wir haben die schier endlos erscheinende Durststrecke jetzt endlich hinter uns gelassen.“ Michael Schubert, Vorsitzender des MSC Brokstedt im ADAC, zeigt sich derzeit zaghaft optimistisch hinsichtlich des Renngeschehens auf dem Holsteinring. Nachdem sowohl das komplette vergangene Jahr als auch die erste Hälfte 2021 massiv vom Corona-Geschehen geprägt war, zeigt sich für den Speedway-Club aus dem Kreis Steinburg endlich ein Licht am Ende des Tunnels. „Wir haben unseren Saisonbeginn, der in Brokstedt normalerweise traditionell am 1. Mai beginnt, nicht abgesagt sondern verschoben“, so Schubert, der zusammen mit seinen Vorstandsmitgliedern mit dieser Entscheidung nun ganz offensichtlich richtig lag. Das derzeitige Infektionsgeschehen sowie die massiv sinkenden Inzidenzzahlen öffnen dem amtierenden deutschen Speedway-Meister in der Saisonplanung neue Perspektiven. Nach unzähligen Gesprächen mit Ämtern und Behörden scheint es nun „grünes Licht“ für das erste Rennen der Saison am 19. Juni zu geben. Gemäß der zurzeit geltenden Version der Landesverordnung kann das Rennen im „Speedway-Team-Cup“ stattfinden, lediglich die Höhe der zugelassenen Zuschauer ist noch offen und kann sich ständig ändern. Schubert: „Wir wären schon mehr als glücklich, wenn wir überhaupt Zuschauer im Stadion begrüßen dürfen.“
Mit der Teilnahme am „Speedway-Team-Cup“ (STC) gehen die Macher in Brokstedt neue Wege und untermauern damit die Marschrichtung in Zukunft weitgehend auf den eigenen Rennsport-Nachwuchs zu setzen. Der STC kann durchaus als 2. Bundesliga bezeichnet werden und hat in diesem Jahr mit sieben teilnehmenden Teams einen bundesweit respektablen Zuspruch. „Für uns und unsere Fans ist der STC eine perfekte Lösung, zumal die Bundesliga in diesem Jahr nur in einem Ein-Tages-Finale am 25. September in Güstrow ausgetragen wird.“ MSC-Teammanager Thomas Thode hat sich bei der Zusammenstellung der Mannschaft, die für den MSC im STC an den Startgehen wird, ein Konzept ausgedacht, welches auf regionale Fahrer abzielt und eine perfekte Mischung aus erfahrenen Speedway-Akteuren und jungen Nachwuchstalenten aus der Region darstellt. „Wir verzichten auf die ganz großen Namen und setzen auf eine geschlossene Einheit. Der Star ist die Mannschaft“, so Thode, der um die international erfahrenen Stahlschuhartisten Stephan Katt und Tobias Busch ein Team aus jungen Clubfahrern formen möchte. „Diesen Jungs gehört die Zukunft und wir wollen sie auf diesem Weg begleiten.“ Bereits im ersten gemeinsamen Training auf dem Holsteinring sprang der berühmte Funke über, und Thode zeigt sich begeistert: „Wir setzen voll auf den Teamgeist. Für uns stand bei der Zusammenstellung der Mannschaft vor allen Dingen die menschliche Komponente ganz oben. Wir denken das hier etwas zusammenwächst, was letztlich auch zusammengehört.“
Sollte der MSC, wie erwartet von behördlicher Seite das endgültige „OK“ für die Austragung des ersten Rennens im STC bekommen, empfängt das Team der „Wikinger“ am 19. Juni ab 16 Uhr die Gäste vom MSC Olching, MSC Cloppenburg und MSC Berghaupten auf dem Holsteinring. Bereits vormittags ist ein Rennen der 125er-Nachwuchsklasse in der „Talent Team Trophy“ geplant.