Buchholz: „Sicheres Feiern ist möglich“

„Feiern mit Maske ist unsinnig“, sagte der Minister ++ Ergebnisse der Disco-Modellprojekte sollen möglichst schon in neue Verordnung einfließen

Wann und welchen Bedingungen können Discos wieder öffnen? Auf jeden Fall würden Ansprüche an die Luftqualität gestellt, kündigte der Minister an, sprich: an die Lüftungsanlagen. (Foto: Pixabay)

Schleswig-Holstein (anz/tc) – Ein Disco-Besuch in Pandemiezeiten ist möglich und sicher machbar – wenn auch mit deutlich erhöhtem Aufwand. Gute Lüftungsanlagen und ein strenges Testregime verhindern Ansteckungen auf der Tanzfläche. Das ist das Fazit der wissenschaftlichen Begleitung der Disco-Modellprojekte, für die heute Wirtschaftsminister Bernd Buchholz gemeinsam mit dem Mediziner und Corona-Experten Stephan Ott und Joey Claußen, Betreiber der Modell-Disco „Joy“, Bilanz zog.
Im Rahmen des Modellprojekts wurden drei Diskotheken ausgewählt, die jeweils drei Veranstaltungen unter voller Auslastung anbieten durften. Zutritt erhielt nur, wer geimpft oder genesen war oder einen maximal sechs Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen konnte. Außerdem gab es Vorgaben für Nachtestungen, um die Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen wissenschaftlich auswerten zu können. Im Joy in Henstedt-Ulzburg und im Horizon in Oldenburg fanden jeweils drei Veranstaltungen statt, das Flensburger Bootshaus musste das Modellprojekt nach zwei Veranstaltungen abbrechen, da die Sieben-Tages-Inzidenz im Kreis über 35 gestiegen war. 2.880 Personen haben insgesamt teilgenommen.
Lediglich vier positive Tests gab es im Anschluss an die Feiern in Ostholstein. Eine Ansteckung in der Disco selbst sei laut den Gesundheitsämtern aber unwahrscheinlich, denn die Gäste wurden erst zehn Tage nach dem Club-Besuch registriert. „Bei den Partys hat sich niemand angesteckt, soweit wir wissen“, betonte Buchholz. „Sicheres Feiern ist möglich“, und das auch unter 3G-Bedingungen.
Die Modellprojekte zeigten, dass die Öffnung von Diskotheken unter kontrollierten Bedingungen sicher sei, sagte der Minister weiter. Mit einem Test- und Kontrollregime könnte der gebeutelten Branche wieder eine Perspektive geben. Und Buchholz unterstrich: „Feiern mit Maske ist unsinnig, dann muss man sowas gar nicht machen.“ Auch die Lüftungsanlagen hätten sich bewährt, das zeigten die CO2-Messungen während der Veranstaltungen.
Die Erkenntnisse aus den Modellprojekten seien eine wichtige Grundlage, um mögliche Öffnungsschritte vorzubereiten, so Buchholz. Er hofft, dass sich die Ergebnisse bereits in der nächsten Verordnung wiederfinden können – die jetzige gilt bis zum 19. September.
Schon jetzt stehe fest, dass auf verpflichtende Nachtestungen verzichtet werden solle. Zwar hätten sich die Gäste der Modellprojekte  dazu verpflichtet, diese durchzuführen, doch die Disziplin habe merklich gelassen. Nur etwas mehr als die Hälfte der Tests nach der Veranstaltung wurden überhaupt an die Veranstalter gemeldet.
Als die Gäste ihre Masken abnehmen durften, sei hinter jeder ein Lächeln zu sehen gewesen, sagte, Clubbetreiber Claußen. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse appellierte er eindringlich: „Öffnen Sie endlich unsere Läden!“

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