Molfsee (pm) - Ihre Brunftzeit im Herbst ist ein viel beachtetes Naturspektakel. Weit weniger bekannt hingegen ist der winterruhe-artige Zustand, in die Rothirsche ab Dezember verfallen. Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein appelliert deshalb jetzt an alle Draußen- und Natur-Fans bei Ausflügen Rücksicht auf die empfindlichen Tiere zu nehmen. Immerhin 2.500 bis 3.000 Stück gibt es von ihnen hier bei uns im nördlichsten Bundesland. Die imposante Großwildtiere nicht zu stören, ist denkbar einfach. „Bleiben Sie bitte auf den Wegen“, legt Marcus Meißner, Hirsch-Experte der Stiftung, allen ans Herz.
„Die Hirsche fahren ihren Stoffwechsel herunter und bewegen sich nur zum Fressen“, erklärt er. Ein niedrigerer Energieverbrauch hat bei der wenigen zur Verfügung stehenden Nahrung natürlich seine Vorteile. Doch birgt der Sparmodus auch ein Risiko, das vor allem durch Menschen entsteht. „Erschrecken sie sich, hat das gravierende Folgen. Eine einzige Flucht kann sehr viel Energie kosten, die im Winter sehr knapp ist“, so Meißner. Die verbrauchten Kalorien müssen sich die fluchtgeschwächten Tiere dann mühsam wieder hineinfuttern.
„Hirsche gewöhnen sich an die regelmäßigen Bewegungen von Menschen. Problematisch wird es, wenn Mensch oder Hund sich auf einmal fernab der Wege hervorwagen“, sagt Meißner. Deshalb bittet die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein Naturausflügler*innen besonders von Dezember bis Februar auf etablierten Wegen und Pfaden zu bleiben. „Ich weiß zu gut, dass die Natur sehr verlockend sein kann. Man sollte aber beim Winterspaziergang nicht querfeldein laufen“, ruft Meißner ins Gewissen. Hunde sollten immer angeleint mit auf grüne Abenteuer genommen werden. In Mooren sind Besucher*innen ohnehin ganzjährig angehalten, auf den Wegen zu bleiben.
Dort fühlen sich die Tiere bezeichnender Weise besonders wohl. „Denn Moore sind an vielen Stellen für den Mensch unzugänglich“, begründet der Hirsch-Experte. Es ist eines der vielen Merkmale, das intakte Moore zu einem wichtigen Lebens- und Rückzugsraum für Rothirsche und andere Arten macht. Zudem speichern Moore riesige Mengen CO2 – deutlich mehr als Wälder – was sie zu echten Klimarettern macht.
Aus diesen Gründen vernässt die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ehemalige Moorflächen, die in den vergangenen Jahrhunderten trockengelegt wurden. In der Vorweihnachtszeit sammelt die Stiftung Spenden, die der Renaturierung der schleswig-holsteinischen Moore zu Gute kommen. Mehr dazu auf www.stiftungsland.de.
Psssst…! Ruhende Rothirsche
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