Neumünster (rjs) – Am 17. November findet der Volkstrauertag statt. Wie es gute Tradition ist, sind im November landesweit zahlreiche freiwillige Sammler, in der Regel Bundeswehrsoldaten, unterwegs, um einen Beitrag für die Arbeit der deutschen Kriegsgräberfürsorge zu erbitten. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. kümmert sich im Auftrag der Bundesregierung um mehr als 830 Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in 46 Ländern pflegt. In Neumünster wird die Sammlung von der Reservistenkameradschaft (RK) Einfeld durchgeführt. Am Samstag, 16. November, stehen sie vor Edeka Grümmi am Roschdohler Weg.
"Viele wissen leider nicht, wofür der Volksbund steht und welche Funktionen er hat", sagt Oberstleutnant a.D. Michael Oswald (Foto) und erklärt: "Ich war 40 Jahre lang Berufssoldat und bin nun Beauftragter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. für die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr in Hamburg und Schleswig-Holstein. Meine Aufgabe ist es unter anderem, Soldaten anzusprechen und unter ihnen Freiwillige zu finden, die bereit sind, einen Kriegsgräbereinsatz im Ausland zu machen. Mit maximal zehn Soldaten fahren wir für zwölf Tage ins Ausland, um die Kriegsgräber zu pflegen. Das bedeutet unter anderem, Kreuze wieder aufzurichten, die Beschriftung der Gräber zu erneuern oder auch die Wege neu zu pflastern. Die Soldaten sind für diese Arbeit sehr zu begeistern, da das Ergebnis dieser Arbeit gleich sichtbar ist und über mehrere Jahre anhält." Möglich ist dieses zum großen Teil nur über die Spendengelder. "Auch wenn wir ein Verein sind, handeln wir im Auftrag der Bundesregierung. Eine weitere Aufgabe des Volksbunds ist es, deutsche Kriegstote im Ausland zu suchen, zu bergen und zu identifizieren und sie dann würdig zu bestatten. "Wir sind auch ein wichtiger Akteur der Erinnerungskultur: Immer stärker betont der Volksbund die Funktion von Kriegsgräberstätten als Lernorte mit modern konzipierten Ausstellungen. "Wir leisten friedenspädagogische Arbeit. Wir betreiben vier eigene Bildungsstätten in vier Ländern, zu denen Jugendliche in Arbeitskreisen zusammenkommen. Wenn man sich mit den Kriegen auseinandersetzt, dann stehen Zahlen im Vordergrund. Aber erst wenn die Jugendlichen vor den Kriegsgräbern stehen und die Menge der Kreuze sehen, die sie umgeben, wird es deutlich, was diese Zahlen bedeuten. Hinter jedem Kreuz und den Daten darauf befindet sich ein Einzelschicksal. Meist sind die gefallenen Soldaten jünger als die Teilnehmer der Arbeitskreise", so Oswald.
Auf der Internetseite des Volksbunds (www.volksbund.de) können Angehörige unter dem Button „Gräbersuche“ nach ihren gefallenen Familienmitgliedern suchen. "Jährlich gehen mehr als 20.000 Anfragen ein. Die Gräbersuche online umfasst mehr rund 5,4 Millionen Namen und es werden noch mehr. Denn auch heute gelingt es, Tote zu bergen und Schicksale zu klären.
Die umfangreichen Aufgaben des Volksbundes, wie z.B. der Gräbernachweis, die Angehörigenbetreuung sowie die Jugend- und Bildungsarbeit und der Umbettungsdienst, können zum großen Teil nur über Mitgliedsbeiträge, Nachlässe und Spendengelder finanziert werden“, so Oswald.
In Vorträgen informiert der ehemalige Berufssoldat Michael Oswald über die Arbeit und die Aufgaben des Volksbunds. "Wer Interesse hat, mich bei einer Veranstaltung sprechen zu lassen, kann sich unter meiner Telefonnummer 0173 529 74 55 oder per e-Mail michael.oswald@volksbund.de mit mir in Verbindung zu setzen.
Friedenspädagogische Arbeit für die Erinnerungskultur
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