Neumünster / Duisburg (pm) - Am gestrigen Donnerstag, den 22. August, errangen die Fußballerinnen der Damenauswahl Schleswig-Holstein wie im vergangenen Jahr in Duisburg beim Turnier der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen den Titel der Deutschen Meisterinnen.
Der Jubel im Lebenshilfewerk Neumünster ist groß und der Empfang am Montag in der Werkstatt in der Rügenstraße wird ausgelassen und feierlich sein: Gesa Kanzmaier, Franziska Olthoff, Jennifer Adam und Tamara Pohlmann haben es mit ihren Teamkolleginnen aus sieben anderen schleswig-holsteinischen Werkstätten wieder geschafft, sich gegen eine starke Konkurrenz durchzusetzen. Trainer Frank Schwenck, der als Gruppenleiter in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Neumünster arbeitet, hatte mit diesem Erfolg nicht zu rechnen gewagt, denn verletzungsbedingt war es zu Ausfällen einiger Leistungsträgerinnen gekommen. „Wir sind unglaublich stolz auf unsere Mädels, die während des gesamten Turniers nur ein Gegentor kassiert haben und über sich hinausgewachsen sind“, erklärte Schwenck nach dem Finale. „Das belegt unsere Spiel- und Nervenstärke.“ Interviews mit NDR und WDR folgten.
Insgesamt nahmen fünf Frauenmannschaften aus Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein an der Deutschen Meisterschaft teil. Bereits im vergangenen Jahr war die Landesauswahl Schleswig-Holstein mit dem Pokal im Gepäck aus Duisburg zurückgekommen und hatte damit einen Meilenstein für Frauenfußball und Behindertensport zugleich gesetzt.
Feier in der Werkstatt
Am Montagvormittag werden die Sportlerinnen und ihr Trainer um 9.20 Uhr in der Werkstatt in der Rügenstraße empfangen: Kollegen und Beschäftigte rollen den roten Teppich aus, überreichen Blumen und werden die Leistung ihrer Kolleginnen noch einmal würdigen!
Die Mannschaft aus dem hohen Norden setzt sich aus Spielerinnen aus Kiel, Kappeln, Lübeck, Meldorf, Aukrug, Hohenwestedt und Bad Oldesloe zusammen und wird neben Schwenck von Erwin Scherpf von der Werkstatt Drachensee trainiert. „Da ein wöchentliches Training bei den weit auseinanderliegenden Wohnorten der Spielerinnen nicht möglich ist, treffen wir uns mehrmals pro Jahr im Trainingslager in Kellinghusen und bereiten uns auf Turniere vor“, führte Schwenck aus. „Unter diesen Bedingungen ist der Gewinn der Meisterschale um so wertvoller und zeigt, wie gut die Mannschaft zusammengewachsen ist.“
Ausgerichtet wird die jährlich stattfindende Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Duisburg von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten, DFB-Stiftungen und dem Deutschen Behindertensportverband. Zur Siegerehrung war der ehemalige Nationalspieler Michael Preetz vor Ort überreichte mit anderen Offiziellen die Meisterschale, den Pokal und Medaillen.