Klein Offenseth-Sparrieshoop (jhf) Es suchte offenbar ein neues Zuhause. Ein sieben Wochen altes verwaistes Fischotter-Mädchen lief einen Tag vor Heiligabend an der Trave im Kreis Segeberg so lange einem Angler hinterher, bis der sich erbarmte. Er rief bei dem Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop an. Der Fischotter war ihm etwa drei Stunden gefolgt. Während der Zeit war kein Muttertier zu sehen, sodass die Experten davon ausgehen, dass das Junge verwaist ist. Die Auszubildende Sina Schröder holte es ab.
„Es war total dehydriert und unterversorgt“, sagte Leiter Christian Erdmann. Im Wildtierzentrum lebt bereits der fünf Monate alte Fischotter „Henry“, der Anfang Oktober bei Lauenburg gefunden wurde. Erdmann gab dem Neuzugang den Namen „Henriette“. Er will die Artgenossen bald zusammen in dem jüngst erbauten Ottergehege halten. Doch zuerst müssen sie sich aneinander gewöhnen.
„Der große Henry hat noch Angst vor der kleinen Henriette“, berichtete Erdmann. Er setzte das Weibchen in eine Softbox und ließ das Männchen daran schnuppern. Doch „Henry“ machte einen großen Bogen um die Box. Deshalb darf „Henriette“ vorerst in Erdmanns Küche leben.